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Phil Aufsteiger

Anmeldedatum: 26.08.2005 Beiträge: 53 Wohnort: Düsseldorf
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Verfasst am: 29.01.2011 22:55 Titel: Riefen im Zylinder, Ölkohle, Pleuel |
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Hallo Leute,
sehr seltsam...
Schaut Euch bitte mal die Bilders an. Moped ist ca. 45 tkm gelaufen, hat vor ca. 3 tkm neue Ringe nach Honen bekommen, hat aber danach von Anfang an Öl gebraucht, überschaubar ca. 0,5 ltr/1000 km.
Lt. Messung/Ansage EGU Laufspiel 6/100.
Hans hat mir eine Nockenwelle geschickt, und ich habe heute den Kopf runter gemacht.
Eines folgt auf das andere, der Kolben war mir zu schwarz, und der Zylinder hat eine Riefe, die beim Einbau nicht da war. Also doch den Zylinder gezogen.
Riefe, seitlich links, mit Findernagel zu spüren, ohne erkennbare Macke am Kolben.
Kolben ist voller Ölkohle.
Nervös macht mich auch das Pleuelauge. Es hat jeweils rechts und links am Rand Spuren, als wenn die Kupferschicht am Aufgeben wäre...
Die Führungen sind damals neu gekommen, vielleicht ist ja ein Abstreifer eingerissen, den Kopf habe ich eh unten, das ist nicht das Problem.
Was sagt Ihr zum Pleuelauge und zur Garnitur? Neue Ringe und zartes Anhonen oder 1. Übermaß?
Danke für Eure Ratschläge
Schöne Grüße
Ph. |
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rei97 Forum-König

Anmeldedatum: 07.08.2005 Beiträge: 7157 Wohnort: Denkendorf
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Verfasst am: 29.01.2011 23:05 Titel: |
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also:
Das Pleuelauge geht noch, aber die Ölpumpe sollte frisch gemacht werden.
Im Kolben sehe ich Stahleinlagerungen. Das darf bei Wiederverwendung nicht so bleiben. Der Zyl ist m.E. nur noch für grössere Kolben geeignet.
Solltest Du einen Vorschlag haben wollen, PN.
Regards
Rei97 _________________
skype: hrei97
Zylinderangebot: |
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Dieselross Urgestein

Anmeldedatum: 29.01.2006 Beiträge: 299 Wohnort: Coesfeld in Westfalen
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Verfasst am: 30.01.2011 10:00 Titel: Stimmt |
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Moin,
Ich kann mich Rei`s ausführungen nur anschliessen, Pleuelauge kann noch, die Ölpumpe ist bei dem Kilometerstand auch mal zur neuabdichtung fällig.
Am Kolben ist auf den Bildern nichts zu erkennen was ihn vor der verschrottung bewahrt, das ist nun mal ein Verschleissteil.
Der Zylinder ist spiegelblank poliert, so ist Ölverbrauch garantiert. Wurde der Zylinder vor der Weiterverwendung (professionell) nachgehont?
Bei der Obrefläche ist das bald nicht zu glauben...
Die Riefe ist am warscheinlichsten durch einen Schmutzkörper entstanden. Also ein Bruchstück eines defekten Motorteils oder unsaubere Montage.
Wenn deine Arbeit Hand und fuss haben soll, muss der Zylinder ausgehont werden und der Kolben durch ein Übermaßteil ersetzt werden.
Sollte der Zylinder wirklich noch im Standartmass sein, muss warscheinlich das erste übermass übersprungen werden, je nach Tiefe der Riefe.
Lohnenswert ist auch der Blick ins Kurbelgehäuse speziell auch den Ölschleudersumpf in der rechten Kurbelwange.
Es ist auf alle Fälle jetzt der richtige Moment für eine Reinigung.  _________________ Torsten von der IG Münsterland
Ich wünsche mir irgendwann mal einen Tod wie mein Opa ihn hatte, sanft einschlafen und ohne Schmerzen, nicht so hysterisch kreischend und schreiend wie sein Beifahrer.... |
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hiha Forumsweiser

Anmeldedatum: 04.06.2006 Beiträge: 1724 Wohnort: Neubiberg b M.
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Verfasst am: 30.01.2011 20:39 Titel: |
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Der Kolben sieht überhaupt komisch aus. Der Stützring vom Ölabstreifer ist seltsam, und in der zweiten Nut scheinen zwei Ringe zu stecken. Das könnte eine nachgestochene Nut mit Bastel-Ringspiel sein...
Gruß
Hans |
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fpg Forum-König

Anmeldedatum: 21.03.2006 Beiträge: 5096
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Verfasst am: 30.01.2011 21:45 Titel: |
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moin,
... scheint ein einteiliger ölabstreifer zu sein... der kompressionsring ist unterlegt...
der fpg _________________ tradition ist nicht das aufbewahren der asche, sondern das weiterreichen der streichhölzer ...
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Phil Aufsteiger

Anmeldedatum: 26.08.2005 Beiträge: 53 Wohnort: Düsseldorf
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Verfasst am: 30.01.2011 22:14 Titel: |
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Hallo Leute,
danke erstmal für Euren Input.
Das mit der Honerei scheint beim allseits beliebten Herrn E. aus W. nicht so doll geklappt zu haben. Nach 3.000 km Honspuren weder sicht- noch fühlbar, glatt wie der berühmte Babyarsch.
Die Nuten sind nicht nachgestochen, es ist der originale Kolben. Ringe sind oben standardmäßig aussehender, mittlerer hat eine Stufe außen (deutsche Bezeichnung?, englisch heißt er step scraper), der Abstreifring ist einteilig mit Schlauchfeder. Ich hatte den Satz eben so von E. bekommen und einfach eingebaut.
Eigentlich wollte ich damals einen neuen Kolben und schleifen, aber er hatte gesagt, mit Honen und neuen Ringen ginge das gut.
Nun ja, so isses halt geworden. Dreck beim Einbau ist nicht auszuschließen, irgendwoher muss die Riefe ja kommen, und der Kolben ist in dem Bereich ohne Macke oder ähnliches.
Nochmals danke und schöne Grüße
Ph. |
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fpg Forum-König

Anmeldedatum: 21.03.2006 Beiträge: 5096
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Verfasst am: 30.01.2011 22:22 Titel: |
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moin,
... der zylinder hat nen "blechmantel" ... basiert auf einem bearbeitungsfehler.
edit: oder auf unpassende kolbenringe...
warum verbaut man denn solch scheiss als kolbenringersatz für die original-ringe ? der kompressionsring ist ein minutenring mit kantenansatz..
(wobei der kolben nicht original zu sein scheint...)
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Phil Aufsteiger

Anmeldedatum: 26.08.2005 Beiträge: 53 Wohnort: Düsseldorf
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Verfasst am: 30.01.2011 23:13 Titel: |
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Tja, wie auch immer... Damals war der Motor zum ersten Mal auf. Ich glaube mich zu erinnern, dass ich den Kolben und Zylinder markiert hatte, als ich ihn abgegeben hatte.
Wahrscheinlich dann die Spezial-Kolbenringe des großen Meisters.
Egal, ich verbuche es als Lehrgeld.
Grüße aus Hamburg
Ph. |
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fpg Forum-König

Anmeldedatum: 21.03.2006 Beiträge: 5096
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Verfasst am: 30.01.2011 23:18 Titel: |
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moin,
... miss doch bitte mal das stoss-spiel der kompressionsringe... und mach mal ein paar bilder vom kolben und vom kolbenbolzen....
steht im kolben innen am hemd ein "S" ??
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Phil Aufsteiger

Anmeldedatum: 26.08.2005 Beiträge: 53 Wohnort: Düsseldorf
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Verfasst am: 30.01.2011 23:25 Titel: |
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Das Teil ist in Düsseldorf, mache ich am WE, okay?
Grüße
Ph. |
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Phil Aufsteiger

Anmeldedatum: 26.08.2005 Beiträge: 53 Wohnort: Düsseldorf
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Verfasst am: 05.02.2011 18:01 Titel: |
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Hallo Leute,
also....
Stoßspiele Kompressionsringe 0,45 bis 0,5 mm, Abstreifer 0,4 mm.
Der Kolben ist original, er hat mit Schieblehre gemessen 86,9 mm und innen ist Yamaha eingegossen.
Kolben innen
Kolbenbolzen
Schlauchfeder und Abstreifer
Was mich jetzt aber doch noch etwas nervös macht, der Zylinder hat binnen 3.000 km soviel Ölkohle angesammelt, dass der Kolben gar nicht mehr reinrutscht zum Ringe setzen bei der Stoßspiel-Messerei.
Und der Esel E. aus W. hatte auch die Führungen gemacht. Das werde ich mir mal nächstes WE anschauen, ob die Ventile doll in den Führungen kippeln oder ob ein Abstreifer eingerissen ist, allerdings hatte die Möhre nicht mal gequalmt.
Danke für's Zuhören und beste Grüße
Ph. |
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pointer säxmäschien

Anmeldedatum: 07.08.2005 Beiträge: 9001 Wohnort: Ostfildern, Spätzlesland
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Verfasst am: 05.02.2011 23:44 Titel: |
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Rei und meinereiner hatten's grad vorgestern am Stammtisch davon, v.a. wegen der Riefe. Yamaha hatte zu jedem Standard-Kolbenmaß 3 Ringgrößen, die je nach Lage des Kolbens in der Fertigungstoleranz montiert wurden (farblich mit 'nem Fleck markiert, aber davon sieht man natürlich nichts mehr, wenn der Kolben mal gelaufen ist).
Eine These war nun Folgende: wenn (ahem, hüstel) "man" nun einen Satz Ringe zur Hand hat, die zwar für die Bohrung richtig, aber zu groß für den betreffenden Kolben sind, dann ist es durchaus kein Verbrechen, den Ringspalt via Flex etwas zu erweitern. Unbedingte Voraussetzung ist dann allerdings, dass die Flex-Stellen sauber entgratet, evtl. gar leicht angephast werden. Macht man das nicht, dann hätte man da beste Chancen für einen Überstand, der so eine Riefe gut erklären würde.
Ich hab' jetzt aber keine Ahnung, ob Indizien dafür noch findbar wären, aber schau dir die Ringe an den Spalten doch noch mal genau an, ob's da was auffälliges gibt. Ich mein' die Sauerei mit der Ölkohle weißt ja auch in die Richtung, wenn der Kopf nach oben dicht war.
Da die Beringung ja eh ungewöhnlich war (siehe Ölabstreifer), wär' auch noch die Frage, ob die äußeren Ringkanten der Kompressionsringe angephast sind, und wenn ja in welcher Richtung (oben/unten) die verbaut waren.
P. _________________ Ottos Mops hopst ... (Ernst Jandl)
Wir sprechen verschiedene Sprachen, meinen aber etwas völlig anderes |
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fpg Forum-König

Anmeldedatum: 21.03.2006 Beiträge: 5096
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Verfasst am: 06.02.2011 10:36 Titel: |
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moin,
... man kann ja messen, wo die riefe beginnt und endet.... der abstand von oben (kopfdichtfläche) sollte den verursacher leichter einkreisen lassen.
der ringspalt ist eher üppig denn zu knapp bemessen. es wäre jetzt interessant, rauszufinfen, ob einer der ringe die scharte gerissen hat. hierzu miss mal den abstand vom beginn der schramme zur kopfdichtfläche und dann übertrage das mass auf den kolben, (vom kolbenboden aus) der schliesst ja +/- mit der kopfdichtfläche ab...
sieht aber auf dem photo so aus, als wär es der ölabstreifer gewesen
evt. war es nicht einer der ringe, sondern dreck, der sich zwischen feuersteg und zylinder eingenistet hat. wenn es einer der ringe war, dann muss der sichtbare spuren davongetragen haben (polierstelle).
das dieser zylinder zu einem ölfresser gehört, erklärt sich von selbst
ich vermute mal, dass die verwendeten ringe nicht für graugussbuchsen geeignet sind. die waren sicher gerade im passenden mass vorrätig, also rein damit
der minutenring war richtigherum montiert
der fpg _________________ tradition ist nicht das aufbewahren der asche, sondern das weiterreichen der streichhölzer ...
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Phil Aufsteiger

Anmeldedatum: 26.08.2005 Beiträge: 53 Wohnort: Düsseldorf
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Verfasst am: 06.02.2011 12:41 Titel: |
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Hallo zusammen,
jepp, dem oberen Startpunkt der Riefe nach (ca. 15-16 mm) war es der Abstreifer. Ich habe aber keine fragwürdige Stelle am Stoß gefunden...
Vielleicht war es aber ja wirklich Dreck/ein Span, den ich schlauerweise im Abstreifer eingeklemmt hatte... Das ist jetzt eh Makulatur, weil schon zu lange her.
Tante Edit sagt: Sorry für die Qualität der pics, ich habe große Probleme mit der IXUS Makro-Funktion. In HH liegt noch 'ne Fuji, mit der ist das deutlich leichter...
Jetzt habe ich aber die Ventile rausgemacht und mir diesen Teil der Baustelle nochmal genauer angesehen.
Aussehen tun die Führungen gut, aber das Auslassventil wackelt schon deutlich wahrnehmbar in der Führung. Einlassseitig baut sich ein Unterdruck auf, wenn man den Finger auf die Führung hält und am Ventil zieht, beim Auslass ist dem nicht so. Ich habe keinen brauchbaren Messuhrenhalter, um richtig zu messen, aber der Teller wackelt deutlich mehr als einen halben Millimeter, wenn das keilseitige Ende bündig mit der Führung sitzt.
Aus Misstrauen in die Dienstleistungen des bereits erwähnten Herrn E. aus W. und mangels Möglichkeiten zum Messen werde ich nun wohl einen hier nicht unbekannten Motoreninstandsetzer aus COE mit einem Paket beglücken, dass dieser sein geneigtes Auge auf den Kopf werfen möge. Nun ja, mal schauen, was der dann dazu sagt.
Vielleicht sind ja auch die damals neu eingebauten Ventile am Schaft untermassig, ohne Messungen vom Profi komme ich hier nicht weiter.
Danke für's Zuhören...
Schöne Grüße aus Düsseldorf
Ph. |
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rei97 Forum-König

Anmeldedatum: 07.08.2005 Beiträge: 7157 Wohnort: Denkendorf
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Verfasst am: 07.02.2011 21:02 Titel: |
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Also:
Der Stoss wurde nachgearbeitet
Das ist m. E . die Ursache. Der Span oder der Grat ist weg, aber die Nacharbeitsspuren sind sichtbar.
Regards
Rei97 _________________
skype: hrei97
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fpg Forum-König

Anmeldedatum: 21.03.2006 Beiträge: 5096
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Verfasst am: 07.02.2011 21:25 Titel: |
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moin,
...woran machst du das fest ??
der fpg _________________ tradition ist nicht das aufbewahren der asche, sondern das weiterreichen der streichhölzer ...
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rei97 Forum-König

Anmeldedatum: 07.08.2005 Beiträge: 7157 Wohnort: Denkendorf
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Verfasst am: 07.02.2011 21:57 Titel: |
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Also:
schau Dir die Ringstösse an... Das ist niemals industriell so entstanden. Da sieht man den Bastelwinkel ...
Regards
Rei97 _________________
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Phil Aufsteiger

Anmeldedatum: 26.08.2005 Beiträge: 53 Wohnort: Düsseldorf
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Verfasst am: 07.02.2011 21:59 Titel: |
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Okay, ich schleppe am Freitag die Fuji nach D'dorf und versuche mal, das etwas schärfer auf die Festplatte zu bannen...
Grüße
Ph. |
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fpg Forum-König

Anmeldedatum: 21.03.2006 Beiträge: 5096
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Verfasst am: 07.02.2011 22:44 Titel: |
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moin,
...hab ich schon gemacht... aber die bilder sind zu unscharf... evt sollte phil mal den ring im zylinder knipsen... hat zwar eh nur noch patholgischen wert, aber interessant isses schon.
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Phil Aufsteiger

Anmeldedatum: 26.08.2005 Beiträge: 53 Wohnort: Düsseldorf
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Verfasst am: 14.02.2011 23:47 Titel: |
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Also Leute....
Ich habe mir das am WE nochmal angeschaut. Die Sache verhält sich so, dass der Ringstoß wirklich nachgearbeitet wurde. Er ist nicht ganz winklig, da könnte schon ein Grat übergestanden haben auf den ersten paar Umdrehungen. Dieser wäre eine Erklärung für die Riefe. Ich kann beim besten Willen nicht sagen, ob da ein Grat war. Ich glaube mich aber zu erinnern, dass ich an dem Ring nichts gefeilt habe.
Photographisch konnte ich das nicht festhalten, auch mit dem Fuji-Makro sieht man nix.
Den Kopf habe ich zum Checken an Dieselross geschickt. Die Führungen und Ventile sind nach seiner Messung gut und maßhaltig.
Ergo muss ich ich den Herrn E. rehabilitieren, was seine Kopfarbeit angeht. So schwer mir das auch fällt.
Danke fürs Zuhören/Lesen! _________________ Schöne Grüße
Ph. |
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