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Messing schweißen
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säxmäschien


Anmeldedatum: 07.08.2005
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BeitragVerfasst am: 01.11.2006 01:27    Titel: Antworten mit Zitat

Yupp, Hallstatt ist die erste Periode, i.a.W. alte, Eisenzeit. Der Gag war wohl a) die Erfindung des Schmiedens und b) das "tempern" von Eisen. Oberflächendiffusion halt. Da muß das Zeug nicht erst flüssig werden um brauchbare Eigenschaften zu bekommen.
Worum es in der Ausgangsdiskussion ging war übrigens die Frage, wie die ollen Kelten ihre Eisenwerkzeuge gebastelt haben und ich habe die Giesserei da vehement verneint (mit Föll im Hintergrund, versteht sich, ich bloß Agrarkomiker)

P.
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S&T
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BeitragVerfasst am: 01.11.2006 01:46    Titel: Antworten mit Zitat

die Kelten generell sind eines meiner vielen Hobbies und Interessen... ein klein wenig Literatur ist mir da schon unter die augen gekommen...

mit "tempern" meinst du in dem Fall wohl das zerkleinern und "rösten" von Eisenerz. Durch die so vergrößerte Oberfläche des Erzes läßt sich im Lehmstrohofen bei abwechselndem einschichten von Holzkohle und eben jenem Erz ein Klumpen verwertbares Material gewinnen. Nebenbei verflüchtigt sich schon die eine oder andere Verunreinigung.

feuerverschweißen, falten und ausschmieden, also letztlich "damaszieren" waren die einzigen Möglichkeiten, daraus haltbare Werkzeuge herzustellen. Eine Kohlenstoffanreicherung dürfte schon allein durch das Erhitzen in der Kohleglut erreicht worden sein...

Legieren und Gießen setzt neben der zu erreichenden Temperatur ja auch passende Gerätschaften vorraus. In einem Bronzetiegel Eisen schmelzen zu wollen wird man früh aufgegeben haben...
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säxmäschien


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BeitragVerfasst am: 01.11.2006 12:36    Titel: Antworten mit Zitat

Ein Hobby das wir teilen Mr. Green
Gott sei dank gibt's also auch noch vernünftige Menschen, die das interessiert. Mit den Profi-Keltenforschern hab' ich mich bislang fast immer nur gezofft. Ist wahrlich ein etwas seltsamer Verein und hier - Nähe Hochdorf, alles klar? - zudem recht reichlich vertreten. Irgendwie werde ich den Eindruck nicht los, dass die Gallier nach deren Meinung im allgemeinen mit Blümchen im Haar im Mondenschein und so weiter und so fort.

Aber zurück zum Eisen. Tempern haste ja schon gut beschrieben. Legieren und Gießen kommt sowieso erst mit industrieller Revolution und Herrn Bessemer so Ende der 18hunderter. Interessant finde ich ja Fölls Aussage, dass die Schmiede vorher zwar nicht die geringste Ahnung hatten was da passiert, es aber über Versuch und Irrtum schafften, erstaunliche Verbundwerkstoffe herzustellen (steht ja alles in den Links). Erinnert doch irgend wie an die SR/XT-Szene ... Mr. Green

P.
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S&T
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BeitragVerfasst am: 01.11.2006 13:54    Titel: Antworten mit Zitat

Try and Error war und ist die einzige Möglichkeit, echte Neuerungen zu er-finden...
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säxmäschien


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BeitragVerfasst am: 01.11.2006 14:20    Titel: Antworten mit Zitat

S&T hat Folgendes geschrieben:
...gerade die Kelten erfanden z.B. schon die eiserne Pflugschar ...


Also nur um meiner erbsenzählerischen Natur Genüge zu tun: eigentlich "erfanden" die nur den eisernen Pflug-Meißel, mit Betonung auf dem Adjektiv. Pflüge gab's auch vorher schon, halt mit Meißeln aus feuergehärtetem Holz, Stein etc.. Bronze war für sowas schlicht viel, und zwar sehr viel zu teuer (Ausgangsmaterialen wesentlich seltener als Eisen) und auf steinigen Böden vermutlich auch zu weich. In Norddeutschlands Marschen sind wohl Pflugfurchen bereits aus der Jungsteinzeit nachweisbar - erstaunlich, wenn man bedenkt, dass in manchen Gegenden Afrikas bis heute der Pflanzstock zum Einsatz kommt.
Die Geister scheiden sich ein wenig an der Frage, was denn nun ein Schar ist, d.h. ob der Meißel allein schon als solcher genügt oder ob da noich ein Boden-Schneidebereich dran sein muß, Erbsenzählerei halt. Wichtig ist, dass die Dinger - ob nun Meißel oder Schar - eben nur den Boden aufrissen, aber nicht wendeten. Streichbleche zum Wenden der Scholle - und damit effizienter "Unkraut-"Bekämpfung - kamen erst so im Mittelalter auf.

sorry, riß mich hin Mr. Green

P.
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BeitragVerfasst am: 02.11.2006 00:03    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn wir über die Geschichte der Pflugschar diskutieren würden, bekämst du natürlich meine volle Bestätigung... das "Wenden der Scholle" ist da wohl das Argument, dem nichts entgegenzusetzen ist.


aber als "Diplombauer" muß man sowas ja auch wissen...
(sorry, es riß mich eben so hin... Mr. Green )

Die Jungs verstanden es zumindest, ihre Bodenbearbeitungswerkzeuge betriebssicherer und haltbarer zu machen...
Ich hab auch was von einer Art Mähmaschine gelesen, mit eiserner Schneidkante, von Zugtieren über das Feld bewegt...

-------------

die "Profi-Keltologen" scheinen meist "von eigenen Gnaden" zu solchen geweiht zu sein... Auf der einen Seite gibt es recht viele, die sich in Sachen Naturreligionen und Okkultismus dem Druidenthema widmen und eine Art "Neo-Keltismus" auf den Weg gebracht haben. Auf der Anderen schreiben irgendwelche Leute Bücher oder Artikel, die sie aus anderen Aufzeichnungen zusammengetragen und schlecht sortiert haben. Am Ende haben alle Recht, weil niemand das Gegenteil ihrer Behauptungen beweisen kann...

Auserdem ist mir aufgefallen, daß die keltische Kultur sehr häufig entweder auf das Druidentum oder auf den kriegerischen Barbaren aus Gallien beschränkt wird. Noch dazu kommen dann solche "Kleinigkeiten" wie die "typisch keltische" Körperbemalung der Picten in Britannien, die nie zu den keltischen Volksgruppen zählten...
Auch gern genommen: die "keltische Flechtwerkornamentik". Zugegeben, fasziniert mich auch. Aber ihre Blütezeit hatte diese Kunstfertigkeit, als die irische, ehemals keltische Insel Ausgangspunkt für das missionarische Bereisen Europas durch die Christenmönche wurde...

Ausserdem finde ich es etwas schade, daß man in unseren Breiten alles mögliche von den römischen Besatzern ausgräbt und Museum um Museum eröffnet, während sich um die wahren Wurzeln, die heimischen Kulturen niemand richtig kümmert... klar, von den Römern ist mehr übrig...
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BeitragVerfasst am: 02.11.2006 11:11    Titel: Antworten mit Zitat

Da wiederum sitze ich ja günstig an der "Quelle". Kelten sind im Stuttgarter Raum ein - würd' ich mal sagen - größerer Schwerpunkt als Römer (die lümmelten zwar auch rum, Bad Cannstatt als 2.größte Mineralquelle Europas war denen auch bekannt, hier ein Kastel, da ein Gutshof). Aber seit knappe 30 km von Stuttgart das Keltengrab in Hochdorf gefunden wurde und das Land damals sogar noch das Geld hatte, da ein Keltenmuseum zu bauen, gab's auch 'ne Ladung Forschungsgeld für die Unis hier zur Keltenforschung. Hohenheim als Agrar-Uni ist da zumindest mit Archäo-botanik und Nutzpflanzenkunde dabei ... bzw. war, da unsere ach so reiches BaWü inzwischen auch keine Kohle mehr zu haben scheint und sogar das Landesdenkmalamt zugemacht hat. Jetzt hofft man auf Projektgelder von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).

Die "Profi-Keltologen" hier sind also 'ne andere Nummer, aber nicht weniger schrecklich. Was die einen durch Phantasie und eigene Öko-, Bellizistik- und Gutmenschen-Überzeugungen verhunzen, rollen die anderen von der strikt wissenschaftlichen Seite auf, so à la nein, nein, da dürfen sie nicht weiter schlußfolgern, da sind noch zu viele Fragezeichen (Antwort auf meine Frage als Agrarökonom zu Rückschlüssen auf mögliche Haushaltsgrößen und Bevölkerungsdichte aus den Funden zur Landnutzung. Auf die Nachfrage, wie man das denn sonst machen will, wenn nicht über die Nahrungsmittelproduktion kam dann: "wissen wir auch nicht ..." Yellow Rolleyes )

Na, was soll's, die Kelten waren ja eh' nur so Nerver gewesen, die erst mal vom Schwaben vertrieben werden mußten, bevor das hier was wurde (Sueben sind Germanen, ursprünglich aus der Ecke Schweden/Ostsee/Baltikum) und damit ähnlich wie die Römer zu betrachten Mr. Green

P.

PS: Sekundenkleber hat übrigens bei Messing nicht gehalten, Heißkleber auch nicht. Bruchstelle ist zu inhomogen und wenn ich sie passend feile, hinkt die Giraffe hinterher. Helmut hat aber 'nen Löt/Schweißversuch angeboten. Wenn der durch ist gibt's Infos über das Resultat
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