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SR-XT-500 Forum Für Fahrerinnen, Fahrer und Fans
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fleisspelz Gast
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Verfasst am: 19.09.2007 21:57 Titel: |
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Etwa eine Viertelstunde nach der Abfahrt in Alto Moloque setzt die Dämmerung ein. Anfangs ist die Piste erträglich, aber nach einer halben Stunde, in der wir guten Mutes sind beginnt es zu regnen. Schlagartig fahren wir in einem Flussbett, anstelle einer Piste, rutschen von Schlammloch zu Schlammloch und begegnen wieder den ersten steckengebliebenen Lastern. Es regnet immer stärker und der Scheibenwischer gelangt auf höchster Geschwindigkeit zuweilen an die Grenze seiner Kapazität. Wir schlittern und rutschen mitten durch das finsterste Afrika. Na super Justus. Du lernst es nicht schreit mir die innere Stimme ins Ohr. Warum bist Du nicht in Alto Moloque geblieben und hast das Tageslicht abgewartet?
Für etwa sechzig endlose Kilometer folge ich dem Land Rover einer ausländischen NGO. Die Piste gleicht zuweilen mehr einem See, als einer Strasse. Immer wenn der Landy in den Truckway sinkt sehe ich wo der verläuft und kann ausweichen.
Leider biegt der Landy irgendwo in the Middle of Nowhere in ein Strassenarbeitercamp ab. Er ist am Ziel. Wir noch lange nicht. Ich kontrolliere den Kühlwasserstand. Der Kühler ist dicht. Irgendwann höre ich in dieser Nacht auf, einzelne Ereignisse, wie festgefahrene LKW oder aus dem Nichts auftauchende Verkehrshindernisse noch zu beachten. Ah, ein Leguan. Soso, ein Canter-LKW. Ach was, ein umgestürzter Baum. Hmmm, mal wieder ein Schlammloch. Das längste Schlammloch hatte am Stück vier Kilometer. Vielleicht war irgendeines auch länger. Ich weiss es nicht mehr.
Klonk.
Chrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr
Ich halte hinter dem Schlammloch an.
Nur ein ligengebliebener Warnast, der sich im Radkasten verfangen hat. Ich bin wieder hellwach. Jetzt halte ich alle zehn Kilometer an, um die Scheinwerfer von ihrer Schlammschicht zu befreien. Ich muss zum Teil mit dem Leatherman dran rum meisseln. Jedes Mal wenn ich am Fahrbahnrand stehe, hält sofort der nächste LKW und sein Fahrer fragt, ob ich Hilfe brauche. Afrika ist klasse. Mein Sicherheitsgefühl steigt und der Regen weckt meine Lebensgeister. Wir sind jetzt nicht weit entfernt von dem Dorf, dessen Bewohner auf dem Hinweg für uns gebetet haben. Klar kann uns da nichts passieren.
Eine halbe Stunde später fahre ich über die Brücke von Mocuba. Tina lässt einen Jubler los. Der Schlamm ist gemeistert. Es ist jetzt elf. Das Stück bis Quelimane schaffen wir auch noch.
Es regnet jetzt ununterbrochen und so stark, dass der Scheibenwischer auf höchster Stufe angeschaltet bleibt. Ich habe nie zuvor in meinem Leben solche Wassermassen vom Himmel stürzen sehen. Ich kurve um die sichtbar gebliebenen Schlaglöcher herum, falle mit lautem Gepoltere in die anderen hinein und kämpfe mich Kilometer für Kilometer weiter. Die Pension in Quelimane ist telefonisch auf unsere Nachtankunft vorbereitet. Der Regen nimmt immer noch zu. Wir fahren durch eine Wasserwand. Ich habe zuweilen Mühe, die Strasse zu identifizieren. Ich weiss nicht, wie vielen riesigen Fröschen ich auf den letzten 50 Kilometern vor Quelimane ausgewichen bin. Beim Froschgeist habe ich mich für diejenigen entschuldigt, denen ich nicht ausweichen konnte. Der Antichrist schwimmt auf dem besten Stück Strasse zuweilen tänzelnd auf, die Räder drehen kurz frei und finden wieder Halt. Schneller als 40 geht nicht.
Um kurz vor halb drei Uhr Morgens kommen wir bei der Pension an. Ich bin erleichtert und schlagkaputt. Ich stelle mich unter die Dusche und habe mich gerade eingeseift, da geht das Licht aus. Ich sage: "He!" Tina ruft "Ich wars nicht". Na gut, dann wird eben kalt geduscht auch egal. Wir fallen erledigt in unsere Betten. Am nächsten Tag erfahren wir, dass das Elektrizitätswerk nachts abgesoffen ist. Ganz Quelimane ist ohne Strom. Tina wars nicht.
Zuletzt bearbeitet von fleisspelz am 22.09.2007 03:59, insgesamt einmal bearbeitet |
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fleisspelz Gast
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Verfasst am: 21.09.2007 13:24 Titel: |
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Eigentlich wollte ich bei Tageslicht den Antichrist im Matschteig fotografieren, aber als ich gegen zehn erholt und ausgeschlafen über den Hof zum Frühstück gehe ist der Guarda der Pension grade mit der Zwangswäsche fertig. Nur die etwas mutlos weghängende Spoilerlippe aus Kunststoff zeugt von bestandenen Abenteuern. Unspektakulär.
Wir Frühstücken, packen und bezahlen. Tina lässt ihre Outdoorjacke hängen. Es regnet zwar nach wie vor in einer Tour, aber es ist angenehm warm dabei. Quelimane hat keinen Strom. Wir müssen hier aber Geld aus dem Automaten ziehen, da es sonst eng werden kann. Nun funktionieren Automaten auch in Afrika in der Regel mit Strom. Vor den Geldautomaten sind am ersten eines Monats stets gewaltige Schlangen. Selbst wenn man nichts abheben möchte oder kann, gehört es dennoch zum guten Ton, sich wenigstens in der Schlange sehen zu lassen und damit zu belegen, dass die Bank einen für busy genug hielt, eine Karte auszustellen. Das bleibt uns erspart. Vor dem ersten Automaten steht ein Mensch, der das gleiche Problem hat wie wir. Hier funktioniert der Automat nicht.
Wir geben dennoch die Hoffnung nicht auf. Da Stromausfälle keine grosse Besonderheit in Afrika sind, verfügen die meisten Banken über eigene Notstromversorgungen. Irgendein Automat wird schon gehen. Wir schwimmen mehr durch die absaufende Stadt, als wir fahren. Wir fragen uns durch, wo noch ein Automat sein könnte. Der Herr da hinten auf dem Foto, der sein Fahrrad trägt, damit es in der Nässe nicht kaputt geht, der gibt uns den entscheidenden Tip für den Weg zu einer Bank, bei der es auch jetzt noch Geld gibt.
Leider trifft der Tip nicht zu. Es gibt in der Strasse weder eine Bank, noch einen Automaten, noch Geld. Wir kalkulieren scharf, und errechnen, dass wir eine Reserve von etwa hundert Dollar haben, wenn das Benzin bis Inhambane bezahlt ist.. Das ist wenig, aber wir wollen bei dem Regen nicht so lange in Quelimane bleiben, bis die Zambezi Fähre in Caia ihren Dienst wegen Hochwasser einstellt. Also verlassen wir Quelimane.
In Nicuadala, knapp 40 km nach Quelimane kommt die letzte Tankstelle vor dem Zambezi. Wir tanken voll und füllen auch die beiden 20 Liter Reservekanister. Durch den Gorongoza Nationalpark hindurch existiert keine Tankstelle. Die erste wird erst in Muxungue wieder kommen. Das sind etwa 650 km. Der Tank reicht für nicht ganz 500 und ein Reservekanister für etwa 170 km. Die Tankstelle hat auch keinen Stom. Es gibt aber keine afrikanische Tankstelle ohne Handpumpe.
Diese Tankstelle ist besonders modern. Sie besitzt einen etwa 20 Jahre alten Feuerlöscher.
Zuletzt bearbeitet von fleisspelz am 22.09.2007 04:04, insgesamt 2-mal bearbeitet |
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fleisspelz Gast
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Verfasst am: 21.09.2007 14:39 Titel: |
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Je näher wir an den Zambezi kommen, desto bewusster wird uns das Ausmass des Regens. Die Menschen freuen sich immer noch, danken ihren Ahnen, dass die Regen gesendet haben, lassen ihre vergnügten Kinder in Regenpfützen spielen und lachen dabei zufrieden. Die nächste Ernte ist nicht mehr in Gefahr. Ich bin selbst heilfroh, die nächtliche Tortur auf mich genommen zu haben. Zwischen Alto Moloque und Mocuba bleiben gerade in diesem Moment die ersten Allradfahrzeuge stecken, wie wir später erfahren.
In der Nähe von der Stelle, an der ich mir den Kühler aufgerissen habe verunfallt an diesem Morgen ein Militärlastwagen.
Ungefähr siebzig Kilometer vor dem Zambezi beobachten wir erste Rettungsaktionen. Menschen verlassen ihre überschwemmten Dörfer.
Schlagartig sind die Bilder aus den Flüchtlingscamps wieder präsent. Warum bekommt dieses wunderschöne Land mit seinen freundlichen Bewohnern keinen Frieden? Hier leben doch jetzt schon die ärmsten Menschen dieser Welt. Es ist so absurd, wenn ich daran denke, zu welchen Angelegenheiten in meiner Heimat das Wort Katastrophe in den Mund genommen wird und mit welcher Gleichmut hiesige Menschen Katastrophen aushalten.
Dieses Bild zeigt gemessen an unseren Massstäben Armut. Keine der Frauen besitzt Schuhe, jede hat als Besitz vier oder fünf Capulanas und mindestens ebensoviele Mäuler zu stopfen. Und dennoch haben diese Frauen Handelsware zum tauschen. Sie hatten irgendwann ausreichend Geld, sich Bluse und T-Shirt aus europäischen Kleidersammlungen zu kaufen. Ja, Du hast richtig gelesen. Das meiste, was Du in Europa spendest, und sei es an würdige Organisationen, wird in Afrika den ärmsten der Armen auf den Märkten verkauft. Das sind keine armen Afrikanerinnen, sondern durchschnittliche.
Arme Afrikaner sind die aus den Flüchtlingscamps.
Das sind keine romantischen Strohgarben vor diesen zerlumpten Jungs, das sind die Hütten in denen vier bis sechs Personen leben. Schlafen kann man nur abwechselnd. Genügend Platz, dass alle gleichzeitig rein können gibt es nicht.
Eine reiche Frau ist die, die bei der Hilfsgüterlieferung bedacht werden konnte. Häng mal hierzulande einer zwanzigjährigen vorne und hinten ein Baby in einem Tragetuch um und sag ihr, sie soll sich fünfzig Kilo drittklassiges Mehl auf den Kopf legen und da noch eine Schüssel mit fünf Kilo Reis draufpacken. Die fühlt sich nicht reich...
Und die, die am wenigsten haben, die haben ihr Lachen. Statt diesem Reichtumsgewinsel und Gejammere hierzulande.
Und wisst ihr, warum sie lachen? Sie sind in Sicherheit. Irgendeine NGO aus irgendeinem fernen Land ist auf sie aufmerksam geworden. Sie werden überleben. Das ist bei weitem nicht jedem gegönnt. Die Flüchtlingscamps werden in der Regel nicht überfallen, so wie das in den entlegenen Dörfern passiert. Aber davon später. Ich hab mich grade in Rage geschrieben. Arme Leute in Mozambique sehen so aus:
Zuletzt bearbeitet von fleisspelz am 22.09.2007 15:14, insgesamt 3-mal bearbeitet |
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fleisspelz Gast
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Verfasst am: 21.09.2007 16:22 Titel: |
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Wir kommen an der Fähre in Caia an. Der Zambezi ist sehr unruhig. Wechselnd schnelle Strömungen machen es den Einbaumfähren nahezu unmöglich, den Fluss zu queren, während die Ufergegend trügerisch friedlich aussieht.
Weite Teile des Flachlandes sind bereits überschwemmt. Immer wieder bekommen wir Rettungsaktionen für Hab und Gut zu sehen, die aber in Afrikanischer Gleichmut und Gelassenheit von statten gehen, und daher oft garnicht wie eine Rettungsaktion erscheinen, sondern wie Afrikanischer Alltag.
Wir warten bei den Buden auf die Fähre. Sie verkehrt noch. Es gibt eine grosse Auswahl an lauwarmer Cola oder gegrilltem Hähnchen, das aber dauert wenn Du es bestellst, weil dem Hähnchen dann erst der Hals umgedreht und das Federkleid ausgezogen werden muss. Bauern warten mit Ziegen oder ohne Ziegen, der Polizist versucht sich eine Cola zu erbetteln und die Menschen gucken Deinen Wohlstand neugierig an.
Zwei Tage später hat die Fähre den Verkehr für vier Wochen eingestellt. Die alte fähre, mit der ich vor zwei Jahren hier noch unterwegs war, würde es wohl schon jetzt nicht mehr zur anderen Seite schaffen mit ihrem schwächlichen Motor.
Etwas über eine Stunde später sind wir auf der anderen Seite des Flusses. Mir fällt ein mittlerer Stein vom Herzen. Insgesamt war ich ziemlich besorgt. Mit recht. Nur zehn Tage nach unserer Zambeziüberquerung bei Caia liefen die Internationalen Hilfsaktionen rund um die Stadt Caia/Zambezi an. Land unter.
Die Fahrt durch den Gorongoza Nationalpark ist wie zumeist ereignislos. Auf den ungefähr 320 km bis zum Complexo Touristico Arco Iris begegnen wir ein paar Affen und wenigen Menschen. Ich hatte ursprünglich überlegt, die Staubstrasse über Inhaminga und Inhamitanga nach Dondo zu fahren. Dort kommt man durch dichten Urwald, sieht die Wracks von Eisenbahnzügen im Busch vor sich hinrosten und es stehen alte zerschossene Panzer am Strassenrand. Eine aufregende Strecke, aber sowohl Claudia als auch Tina haben die Nase voll von Abenteuer und ich kann die beiden verstehen. Das Wetter hellt zusehends auf und wir kommen gegen fünf am Nachmittag nach flotter Fahrt an. Zeit genug, dort nochmal in den Pool zu hüpfen. Dekadent, aber äusserst erfrischend. |
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fleisspelz Gast
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Verfasst am: 22.09.2007 04:51 Titel: |
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So, ich habe den Serverausfall woanders zum Anlass genommen, die Bilder nochmal zu überarbeiten. Bald geht es weiter nach Inhambane.... ;-) |
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fleisspelz Gast
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Verfasst am: 22.09.2007 14:43 Titel: |
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Am Morgen bekommen wir vom Besitzer des Arco Iris ein T-Shirt geschenkt und revanchieren uns mit einem Sparkassenkalender. Der Tank ist fast leer und ich fülle zwanzig Liter Benzin aus einem meiner beiden Kanister in den Tank. Kurz hinter der Inchope Kreuzung gibt es eine lustige "Tankstelle".
Heute hat die auch kein Benzin mehr. In der gesamten Gegend des Gorongoza Nationalparks gibt es nicht wirklich Tankstellen. Seit Ende des Bürgerkrieges vor über zehn Jahren verstecken sich noch immer versteckte Ex-Renamo-Kämpfer im unwegsamen Urwald, die heute auf eigene Rechnung plündern. So eine Art Subsistenzsöldner. Von Zeit zu Zeit überfallen die die umliegenden Tankstellen mit vorgehaltenen Kalashnikovs um Benzin und Diesel zu erbeuten. Geld zum bezahlen haben sie halt nicht. Deshalb gibt es zwischen Zambezi, Chimoio und Beira nur zwei Tankstellen, die beide vom Militär mit entsicherten MG's bewacht werden. Die eine ist in Dondo bei Beira, also ca. 70km von unserer Strecke weg, die andere in Chimoio, also 80 km ausserhalb unserer Strecke. Es gibt ein paar "auf eigene Faust" Benzinhändler, wie diesen hier. Die verkaufen sehr teuer, aber selbst das nützt nichts, wenn nur noch Diesel vorrätig ist...
Macht ja nichts, wir haben noch für etwa 360 km Sprit an Bord. Also weiter auf unserem Weg. Wir überholen Maxibombos,
sehen Männer auf dem Weg zum Hausbau,
sehen Hütten im Bau,
und fertige Hütten
Irgenwann erreichen wir Muxungue und fahren an die Tankstelle.
"Gasolina, cheio..." sage ich, also "Benzin, voll"
"No Gasolina" antwortet der Tankwart.
Ich frage nochmal nach, ob ich ihn richtig verstanden habe. In Mozambique gibt es nur Gasoleo (Diesel) oder Gasolina (Benzin ROZ 95). Das klingt zuweilen ähnlich, je nach dem, wer es ausspricht. Er hat wirklich kein Benzin. Nur noch Diesel. Nagut, für 180 km reicht mein Tank noch und in ca. 90 km kommt die nächste Tanke. |
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fleisspelz Gast
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Verfasst am: 22.09.2007 15:49 Titel: |
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An der nächsten Tankstelle winkt ein schläfriger Guarda schon von weitem ab. Hier gibt es noch nicht einmal mehr Diesel. Der Tankwart ist folglich erst mal heimgegangen.
Ich fahre jetzt mit konstant 90 km/h, um möglichst sparsam mit dem verbleibenden Benzin umzugehen. Als wir die Brücke über den Rio Save erreichen habe ich noch für etwa 50 km Benzin im Tank und beide Reservekanister sind leer.
Direkt am Brückenkopf ist eine Tankstelle. Kein Benzin, aber dafür eine Geste zum Motorraum hin. Ich steige aus und sehe, dass der Kabelbaum, der zu den Zusatzlüftern, aber auch zur Lichtmaschine führt sich als späte Folge des Schlammloch-Abenteuers gelöst hat und auf der Strasse schleift. Gerade noch rechtzeitig. Der Ummantelungsschlauch war schon durchgeschliffen, aber alle Isolierungsschichten noch heil. Als ich vorne zwischen dem querliegenden Motorblock und den Zusatzlüftern nach unten durchgreifen will, um das Kabel nach oben zu ziehen und irgendwo zu befestigen stosse ich aus Unachtsamkeit ganz kurz mit dem Handrücken an das Krümmerrohr. Die Freude darüber hielt sich in Grenzen. Ich sehe die Stelle noch heute, also acht Monate später deutlich.
Ich suche ein Stückchen Draht. In Afrika liegen Stückchen Draht nicht irgendwo am Wegesrand Justus. Das sind Kostbarkeiten. Ich fische eine Mullbinde aus dem Arzeneikasten, lasse sie an der Stelle nach unten, an der ich mir zuvor die Hand verbrannt hatte, und befestige das eine Ende der Mullbinde oben am Luftfilter. Dann knote ich das andere Ende unten um den Kabelstrang, ziehe das ganze nach oben und verknote die Mullbinde irgendwo an der vorderen Quertraverse. Davon habe ich aber immer noch kein Benzin.
Der Tankwart zuckt nur mit den Schultern. Er ist ungefähr acht Jahre alt und kann mit meinen bohrenden Fragen, woher es den nächsten Sprit gibt nichts anfangen. Ich gehe zu dem Polizisten am Brückenkopf.
"Gutten Tak Herr Obabolisist, wie gett Frau und Kinda?"
"Danke gut, wie kann ich Ihnen helfen?"
Oh ha. Er hat nicht nach meiner Familie und meinem Befinden gefragt. Mehr so der förmliche Typ.
"Wir nur wenigg Benzin, kommen von Quelimane, da letztes Tankschdell, können sagen wo finden Tankschdell?"
"Aber Sie stehen an einer Tankstelle mein Herr"
"Aber Tankschdell nix Benzin..."
"Iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiieeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeh."
"Jetzt wollen wissen wo näxt Tankschdell..."
"Die nächste Tankstelle ist in Inhassoro."
"Aba Inhassoro 90 km oda hundat. Ich nua noch Benzin fur 50 km oda 60"
"Iiiiiiiiiiiiiiiiiiieeeeeeeeeeeeeeeeh..."
Der Polizist beratschlagt sich mit seinen Kartenspielenden Kollegen und erklärt mir anschliessend, dass nach ca. 16 km linkerhand an einer Kreuzung ein Benzinhändler sei.
Wir fahren dort hin. Der Benzinhändler hat kein Benzin, nur noch ein paar Kanister Diesel. Aus der Schar der rumlungernden Dorfjugend, in diesem Fall die arrivierte Version, einer mit klapprigem Auto, zwei mit Fahrrad, zwei mit Handies löst sich der Obermotz und mischt sich ein. Er kennt einen ehemaligen Minenarbeiter aus Südafrika, der in der Nähe wohnt und Benzin bevorratet hat. Für ein paar Meticais geleitet er uns auf unserem Beifahrersitz trohnend irgendwo in die mitte von Nirgendwo. Am Ende eines Staubweges ein paar Autos mit Südafrikanischen Kennzeichen. Der Chef mag offenbar keine Weissen, wird aber zusehends freundlicher, als wir ihm erzählen, dass wir aus Deutschland kommen und die Apartheid doof finden. Er betreibt mit einigen Kettensägen eine Art Sägewerk und handelt mit Holz. Deshalb hat er einen Benzinvorrat angelegt. Ich kauf ihm 10 Liter Zweitaktgemisch ab zum Preis von dreissig Litern Benzin und fülle das in den Tank.
Bis Inhassoro qualmt der Antichrist fröhlich vor sich hin wie ein russischer Militärlaster. In Inhassoro kaufen wir Benzin. Wir bekommen das letzte vorrätige. Ich habe jetzt noch etwa 20 Dollar. Das muss reichen bis Inhambane. |
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fleisspelz Gast
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Verfasst am: 22.09.2007 16:27 Titel: |
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Die Anspannung löst sich ein wenig bei mir. Der Tank ist prallvoll, das reicht locker bis Inhambane. Es ist sonnig und warm, so als kenne dieses Land keinen Regen, in Inhambane warten liebe Freunde mit einem eigenen Haus auf uns und wir sind gut in der Zeit. Am Wegesrand sehen wir von weitem eine grössere Versammlung unter einem Baum.
Als wir näher kommen sehen wir die Menschen tanzen. Wir beschliessen, dass Zeit ist für eine lauwarme Cola. Ich parke also den Wagen etwas abseits im Schatten eines grossen Baumes und wir werden von der tanzenden Menge freudig begrüsst.
Wir erfahren vom Chief, dass sie das Ende eines Projektes und zugleich die Eröffnung einer Cantina feiern. Es gibt zwar keine lauwarme Cola, aber dafür Fanta und die noch dazu gekühlt!
Die Frauen hier haben zum Teil noch Holzkohletätowierungen. Als ich beginne, die ersten Fotos zu machen, will jeder einmal fotografiert werden. Keiner kann warten, jeder tanzt ein bisschen und will dass ich ihn dabei ablichte. Dann muss ich das Display der Kamera zeigen und der oder die Fotografierte quittiert das mit erstauntem Gesichtsausduck und einem lauten:
"Iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiieeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeh...!!!"
Ich schenke dem Chief eine unserer zahlreichen glänzenden Kaurimuscheln von der Ilha und das T-Shirt vom Arco Iris. Der Chief bietet mir daraufhin ein Glas seines von ihm als "Bier" bezeichneten selbstfermentierten Getränkes an.
Besonders die Muschel wird eifrig bestaunt. Schliesslich sind wir etliche Kilometer vom Meer entfernt.
Auch die Bewohner von diesem Dorf beten für uns.
Wir biegen am Nachmittag in die Strasse nach Inhambane ab.
In der Region Inhambane werden Schmauchbrandtöpferarbeiten gemacht, die einmalig schön sind. Überall am Wegesrand finden sich Häufchen mit Steingut. "Factory Outlet Stoes" auf mozambikanisch....
Wir kommen noch an einem Krankentransport vorbei und erreichen nachmittags um vier Inhambane.
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fleisspelz Gast
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Verfasst am: 23.09.2007 02:32 Titel: |
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Inhambane war schon lange eine Handelsniederlassung, als Vasco da Gama 1498 hier als erster Portugiese von Bord ging. Nachdem er zuvor an etlichen anderen Ankerplätzen feindselig empfangen wurde, gingen die
Menschen aus Inhambane, die ja Fremde bereits gewohnt waren, freundlich auf ihn zu. In Inhambane wurde bereits mit Indern aus der Gegend um Goa, mit Osmanen die aus Sofala in den Süden kamen und mit Shona-Völkern aus Mwene Mutapa Handel getrieben. Die Portugiesen haben die Region Inhabane deshalb "Terra da boa gente" genannt, die Welt der freundlichen Menschen. Genützt hat es den freundlichen Bewohnern freilich wenig. Sie wurden dennoch als Sklaven verkauft. Bereits im 11. Jahrhundert kamen die ersten Araber mit ihren Dhaus bis nach Inhambane und begannen moslemisch zu Missionieren. Im 16. Jahrhundert wurde in Inhambane das erste Jesuitenkloster in Südostafrika gebaut und die Hindus waren schon längst aus Indien hier gelandet. Diese multikulturelle Offenheit hat die arabisch anmutende Stadt bis heute geprägt.
Die Moschee, die alte Kirche und die neue Kirche des Bischofssitzes liegen dicht beieinander in der Nähe des natürlichen Dhau-Hafens.
Inhambane ist eine Stadt mit einsetzendem Tourismus und wegen seiner Lebensqualität haben sich etliche NGOs hier niedergelassen. Man ist hier fremde gewohnt, sieht sie aber leider sehr häufig als wandelnde Geldbeutel. Der Markt ist wunderschön und üppig.
Neben Obst und Gemüse gibt es allerlei Gewürze, Zauberartikel, Fisch, Fleisch, lebende Hühner, Feuerzüge, Flusskrebse und Flechtwaren. Und dann gibt es noch Dinge, die es nur in Inhambane zu finden gibt: Schmauchbrandwaren und Homda-Motorräder.
Ich beschränke mich für heute auf die Lebensmittel und kaufe für ein typisch mozambikanisches Abedessen ein. Wir wohnen bei Thomas und Shantini. Thomas stammt aus Bayern, seine Frau Shantini aus Malaysia und beide leben seit fünf Jahren in Mozambique. Heute Abend gibt es Gulasch mit Knödeln und Salat. Thomas strahlt. |
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fleisspelz Gast
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Verfasst am: 23.09.2007 17:06 Titel: |
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Nach dem Essen sitzen wir im Speisezimmer und unterhalten uns über die Fortschritte von Thomas Entwicklungshilfeprojekt. Eine kleine Gruppe Ameisen hat einen herabgefallenen Brotkrümel erbeutet, der etwa doppelt so gross ist, wie alle neun oder zehn Ameisen zusammen. Im Augenblick sind sie etwa einen Meter vom Fussboden entfernt auf Höhe des Lichtschalters angekommen. Sie folgen einer Ameisenstrasse, die vom Fussboden an der Innenwand zur Küche senkrecht auf ca. 120 cm Höhe verläuft, dann waagerecht die Wand entlang, einmal mittendrin einen halbkreisförmigen Umweg macht, auf die Fensterwand abbiegt, am Fensterrahmen senkrecht nach unten bis zur Fensterbank verschwindet, um anschliessend quer über die Fensterbank an ein Loch im Holzrahmen zu gelangen, durch das die Ameisen hereingekommen sind. Zwei Ameisen sitzen auf dem Brotkrümel und laufen aufgeregt nach rechts und links. Vorarbeiter schätze ich mal. Als unser Gespräch bei der Allgegenwärtigen Korruption in Mozambique angelangt ist machen die Ameisen irgendeinen Fehler. Sie sind kurz vor der Fensterbank, da fällt ihnen der Krümel runter. Mit dem Krümel zusammen stürzt ein Vorarbeiter ab. Alle anderen Ameisen machen sich jetzt nicht etwa auf den Heimweg, oder klettern auf direktem Weg zu dem Unfallkrümel und dem Kollegen, nein: sie laufen alle an der Fensterwand zurück, biegen auf die Küchenwand ab, machen den halbkreisförmigen Umweg, laufen bis zum Lichtschalter, dann senkrecht die Wand hinunte bis zum Boden, dort angekommen die Sockelleiste entlang zur Fensterwand und dann zum Teamleiter auf dem Krümel.
Jetzt wird erst mal beratschlagt, dann schnappen sich die Ameisen den Krümel, der Teamleiter bekommt wieder einen Adlatus, die beiden klettern auf dem Krümel aufgeregt von links nach rechts, es geht entlang der Sockelleiste zurück zur Küchenwand, vor bis kurz vor die Tür, senkrecht hoch bis zum Lichtschalter....
Als die Ameisen dort angekommen sind benutzen wir ihn und gehen schlafen.
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fleisspelz Gast
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Verfasst am: 24.09.2007 03:33 Titel: |
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In Inhambane gibt es viele Indischstämmige Familien. Häufig sind sie Händler, manche auch Handwerker. Die Türen sind häufig mit einer Blätterschnur geschmückt. Das ist wohl eine Art Haussegen, wenn ich es richtig verstanden habe. Die Mauern zu den Innenhöfen sind da weniger einladend gestaltet.
Auch die Schule und der Schulhof sind nicht wirklich einladend. obwohl Inhambane eine vergleichsweise reiche Stadt ist.
Mittags fahren wir an den Strand von Tofo, etwa 20 km ausserhalb und wunderschön gelegen. Auf dem Weg dorthin können wir Einbaumbauern bei der Arbeit zusehen.
In Tofo findet man traumhafte Strände hinter einem vorgelagerten Riff. Kilometerlange, kaum bevölkerte Traumstrände, an denen zuweilen Fischer und Muschelfischerinnen anzutreffen sind.
Dieses Mal fahre ich nicht an die wunderschönen Strände der Baia do Coco, weil man ohne Allradauto keine Chance hat dort hinzukommen. An der "Coconut Bay" kann man häufig Wale in nur etwa dreissig bis fünfzig Metern Entfernung vom Strand beobachten, da hier das Meer hinter dem Riff sehr Steil abfällt. Das Haus auf dem Foto gehört zu einer Ferienanlage und kann für etwa 20 Dollar pro Tag gemietet werden. Es bietet fünf Betten eine Küche und ein Bad. Hin und wieder sieht man hier Skorpione. Einer der Gründe für meine amerikanischen Stiefel.
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fleisspelz Gast
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Verfasst am: 24.09.2007 03:51 Titel: |
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Abends sitzen wir wieder im Esszimmer neben der Küche zusammen. Ich habe gekocht, wir trinken Rotwein und sind gespannt, was die Ameisen heute anstellen. Der Brotkrümel ist jedenfalls weg. Heute haben die Ameisen eine langbeinige Spinne erlegt. Bei uns würde ich "Schneider" dazu sagen, aber ich habe keine Ahnung wie das Tier wirklich heisst. Wieder sitzt der Vorarbeiter auf der Beute und so ca. 12 Ameisen transportieren sie die Fensterbank entlang zu einer Ritze, die wohl auf verschlungenen Wegen nach draussen führt. Ein paar Mal stürzen sie beinahe ab.
An der Ritze angekommen schieben die Ameisen an der Spinne, stellen aber fest, dass sie nicht hineinpasst. Sie laufen ein Stück zurück, legen die Spinne kurz ab, und dann gehen ein paar Ameisen voraus und ziehen von innen an der Spinne, während die restlichen von hinten schieben. Klappt auch nicht.
Also nochmal Stellungwechsel. Die Ameisen von drinnen gehen raus, die von draussen gehen rein, wieder schieben und drücken. Klappt immer noch nicht. Mist.
Die Spinne wird abgelegt und die Ameisen beratschlagen. Glaubt ihr nicht? Ich schwöre es, sowahr ich hier sitze, so ist es gewesen.
Dann schnappen sich alle Ameisen zusammen die Spinne und laufen in die entgegengesetzte Richtung. Wir nehmen an, dass sie einen anderen Weg suchen. Doch halt: was ist das? Die Bande hält kurz inne und startet dann wieder Richtung Ritze. Diesmal rennen sie. Sie haben tatsächlich Anlauf genommen. Das war ein Desaster....
Wir sehen uns an und lachen. Die Ameisen haben uns für bestimmt eine halbe Stunde in ihren Bann geschlagen. Wahrscheinlich waren die nur das Ablenkungskommando, um uns zu beschäftigen, während 5000 Kollegen in der Küche mit der Ananas stiften gehen....
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fleisspelz Gast
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Verfasst am: 24.09.2007 13:26 Titel: |
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Am nächsten Tag erreicht der Regen auch Inhambane. Wir bummeln noch mal durch die Stadt.
Ich muss noch zum Reifendienst, weil ich einen Nagel in der Lauffläche des Vorderrades stecken habe. Ist mir unbegreiflich, wie es ein Nagel in Afrika schafft, als Abfall auf der Strasse zu landen. Abfälle gibt es in Afrika selten, weil eigentlich alles noch gebraucht wird. Du hast eine PET-Wasserflasche kaum ausgetrunken, schon findet sich jemand, der sie haben möchte, auch ohne dass da Pfand drauf ist... Es ist sowieso erstaunlich, was afrikanische Handwerker und Künstler so alles Upcyclen.
Beim Reifendienst wird qualitativ einwandfrei mit dauerelastischem Naturkautschuk geflickt. Der Mann ist ungefähr eine Stunde mit meinem Wagen im strömenden Regen beschäftigt und verlangt danach den unverschämten Touristenpreis von umgerechnet ca 40. Cent. Arbeitszeit in Afrika hat keinen wirklichen Gegenwert.
Ich bezahle freiwillig das doppelte und gehe noch einen Kaffee trinken. Dann will ich langsam nach Hause. Ich war für meinen Geschmack lange genug faul jetzt, und habe schönen Menschen hinterhergesehen....
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fleisspelz Gast
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Verfasst am: 24.09.2007 13:47 Titel: |
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Wir verabschieden uns von Shantini und Thomas und treten das letzte Stück Reise zurück nach Maputo an. Unterwegs kaufen wir Mineralwasser und Lebensmittel ein, bei einem Laden, der sich nach dem südafrikanischen "Shoprite" benannt hat, einer mondänen Supermarktkette nach europäischem Vorbild, in der der Einkauf für den normalen Mozambikaner unerschwinglich ist.
Wenn man es in Mozambique so richtig geschafft hat, dann kauft man seine Bekleidung in einer der seltenen und unvorstellbar exclusiven Luxusboutiquen von "Woolworth". Die nobelsten Möbel in Maputo gibt es in einem shop, den ein Italiener eröffnet hat namens "Ikea". Dort kann man aus einem farbigen Katalog die unglaublichsten Möbelstücke auswählen und etwa sechs Wochen nach Bestellung und Bezahlung dort abholen. Es gibt sogar schon vorab detaillierte Bemassungen und Zeichnungen, obwohl die Möbel noch garnicht gebaut sind.
Wir kommen heute an wunderlichen Transportlösungen vorbei,
an mondänen Bürohäusern in Inharrime,
machen halt dort um etwas zu trinken und eine Ananas zu kaufen,
laufen nochmal kurz über den Markt,
und erfreuen uns an dem Blick über die Lagunen.
Unterwegs überholen wir einen Schulbus und ich stelle mir die Demetermutti aus dem Haus nebenan in Aschaffenburg vor, die ihr Kind jeden Morgen mit ihrem Zafira und den sieben Airbags zur zwei Kilometer entfernten Grundschule karrt. Nicht immer sieht das Kind dann ähnlich zufrieden aus, wie eines von diesen.
Wir kommen am Nachmittag nach einer ereignislosen Fahrt in Maputo an, duschen uns und gehen Abends ins Miramar zum Essen. Maputo ist laut und geschäftig.
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fleisspelz Gast
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Verfasst am: 24.09.2007 14:25 Titel: |
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In Maputo wohnen wir gleich gegenüber von dem Park "Jardim Craveiro", der genauso als Schulsportfläche genutzt wird, wie er auch Heimat zahlreicher Obdachloser ist. Da Maputo ein weitgehend rechtsfreier Raum ist, haben sich manche, die schon länger da sind kleine Hütten in den Park gebaut. Es gibt auch einen Kinderspielplatz, den eine europäische NGO gebaut hat. Nur Kinder gibt es auf dem Spielplatz nicht. Die Spielgeräte sind auch längst geklaut worden und zu irgenwas umgenutzt, womit der Dieb mehr anfangen konnte.
Die fliegenden Händler verkaufen allerlei am Strassenrand.
Am anderen Ende des Jardim steht eine der meistfotografierten Villen von Maputo. Es ist das metereologische Institut, dass von der EU rennoviert wurde. Mit einem Bild von dieser Villa lässt sich ein sauberes Maputo in die Hochglanzbroschüre zaubern, dass es in dieser Form nicht gibt.
Das normale Maputo sieht eher so aus,
und so.
Freilich, es gibt das Hotel Polana, in dem die Reichen dieser Welt absteigen, und nicht wenige Entwicklungshelfer. Oder das Cardoso, das sehr ähnlich aussieht. Aber es gibt kaum einen Afrikaner, der es sich leisten kann, hier zu wohnen, der nicht mittelbar oder unmittelbar durch Korruption zu diesem Reichtum gekommen ist.
Und wenn ich Afrikaner sage, dann meine ich ebenso einen guten Teil unserer europäischen Entwicklungshilfefachleute, die sich in Afrika ein schlaues Leben machen. Auf unsere Kosten und auf die der Menschen in den afrikanischen Slums und den absaufenden Dörfern.
Zuletzt bearbeitet von fleisspelz am 24.09.2007 16:16, insgesamt einmal bearbeitet |
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pointer säxmäschien
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Verfasst am: 24.09.2007 15:01 Titel: |
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Hach ja, damals in Westafrika ... sieht im Osten wohl auch nicht anders aus. Schön geschrieben, das sollte weitere Verbreitung finden, kurbelt sicher den Tourismus dorthin an, was ja nun garnix schlechtes sein muss
Ohne jetzt den Klugscheißer raushängen zu lassen (zu wollen), kann ich mir zwei Anmerkungen grad nicht verkneifen. Keinesfalls als irgendwelche Kritik gedacht, halt nur so mal:
fleisspelz hat Folgendes geschrieben: | ... Die durchschnittliche Lebenserwartung eines Mozambikaners liegt bei 42 Jahren... |
Erstaunlich woher man das weiß, nicht wahr? Ich meine so in Ländern, bei denen es mit Erfassung und Führen von Statistiken wie z.B. Geburten- und Sterbelisten ja nun kaum weit her ist, geschweige denn vor 40, 50, 60 Jahren war. Die meisten der paar hundert Bauernfamilien, mit denen ich in Burkina Faso zusammengesessen habe, wussten das Alter von Familienmitgliedern über ca. 20 Jahre nicht mal aus dem eigenen Gedächtnis. Und noch erstaunlicher: laut offizieller Angabe liegt die durchschnittliche Lebenserwartung eines Afrikaners in Burkina Faso bei - na, ihr ahnt es bereits - 42 Jahren.
Zu dem "wie" solche Zahlen entstehen, hatte übrigens Renate die Erleuchtung, als wir dereinst in einem von Experten stark frequentierten Hotel irgendwo in Mali, Burkina, Elfenbeinküste oder so beim Abendessen saßen. Da stand eine Whiskey-Flasche auf dem Tisch, Aufdruck: 40%. Da die meisten Studien eh' in solchen Hotels geschrieben werden, wimmelt es denn auch in den Schätzungen für Entwicklungsländern von dieser Zahl: Nachernteverluste geschätzt 40%, Ernteerhöhung durch Erosionsschutzmaßnahmen: 40%, Aids-Durchseuchung 60% ... ups, da stand wohl eine Flasche Strohrum auf dem Tisch und der Experte lag schon besoffen unter dem Tisch ...
Also mal ohne Zynismus (auch wenn ich mich sehr beherrschen muss): solche Zahlen sind für die Zuteilung von Hilfsgeldern relevant und natürlich für die Studie, damit der Experte bezahlt wird und ansonsten schlicht Kappes. Einmal weil es keinerlei gemessene Grundlage gibt und zweitens weil die Handgelenksschätzungen (das Zeug muss ja ins Glas) von Durchschnitten auch noch die relativ hohe Kindersterblichkeit - so ohne Impfungen etc. - mit einschließen. Realistischer ist die Annahme, dass ein Afrikaner aus den ärmeren Länder eine Lebenserwartung von so um die 60-70 Jahre hat, wenn er erst mal durch die ersten 6 Jahre seines Lebens durch ist. Das nämlich gibt der "durchschnittliche" menschliche Körper her, wenn er nicht mit genetischen Defekten geboren wurde, unterwegs verhungert oder auf eine Landmine tritt.
Diese Größenordnungen leiten sich übrigens - da genauso wenig datenbasiert - aus den vergleichbaren Schätzungen über die europäische Bevölkerung im 14. Jahrhundert ab. Aids versaut den Schnitt inzwischen natürlich etwas (tat damals in Europa die Pest auch), aber da dürft ihr mal raten, wie die Aids-Durchseuchungsrate gemessen wird. Kleiner Tipp: Meßreihen über die vergleichsweise teuren Labortests sind's kaum ...
... und noch einer ...
fleisspelz hat Folgendes geschrieben: | Das meiste, was Du in Europa spendest, und sei es an würdige Organisationen, wird in Afrika den ärmsten der Armen auf den Märkten verkauft |
Ja, wie meinen? Hat hier wirklich irgend jemand geglaubt, die Altkleider gehen direkt und umsonst an die Nackten und Armen? Ja, nein, dass ist ein Missverständnis, dass ich den Hilfsorganisationen gar nicht ankreiden würde, weil die das eigentlich auch nie behauptet haben. Altkleidersammlungen sind schlicht der Spendengroschen für die jeweiligen Sammler. Es gibt einen ganz normalen Weltmarkt für Altkleider, der Preis lag so Mitte der 90er bei ca. 50 Pfennig/kg brauchbare Altkleider (deswegen steht da immer drauf: "Bitte keine Lumpen"), wo er gerade liegt weiß ich nicht. Also mal abgesehen davon, dass "geschenkt" eh sehr problematisch ist (wie ja der Justus bei der Muscheltransaktion sehr genau erkannt hat), dachte ich in meiner Einfalt jetzt schon, dass das Altkleider-Sammelsystem jedem klar ist. Ich mein' wenn die Arbeiterwohlfahrt alte Kleider sammelt müsste es doch bereits auffallen. Wo und seit wann verteilen die denn Kleider ...
... aber da kommt mir ein anderer Gedanke, vor allem wo der Justus das selbstgedengelte Mais- oder Hirsebier erwähnte (üble Plörre, gibt 'nen jenseits Kopp ). Wann sagtest du, dass du da wieder hingehst? Ich glaub', wir müssen mal wieder reden ...
P. (aka Grossvisier Al-Schand Dahd ) _________________ Ottos Mops hopst ... (Ernst Jandl)
Wir sprechen verschiedene Sprachen, meinen aber etwas völlig anderes |
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kommmschmit Badisches Urvieh
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Verfasst am: 24.09.2007 15:09 Titel: |
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pointer hat Folgendes geschrieben: | Aids-Durchseuchung 60% ... ups, da stand wohl eine Flasche Strohrum auf dem Tisch und der Experte lag schon besoffen unter dem Tisch ...
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Na dann korrigiere ich dich auch mal:
Strohrum..........80% _________________ Ich ärgere mich nicht
und wenn ich verrecke vor Zorn (mein Lebensmotto) |
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fleisspelz Gast
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Verfasst am: 24.09.2007 15:15 Titel: |
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Afrika säuft ab. Jetzt, in diesem Moment flimmern die Bilder über unsere Heimberieselung. Es regnet seit Wochen heftig in Afrika. Straßen und Felder sind überschwemmt, das haben wir im Fernsehen gesehen. Ist das die "schlimmste Flutkatastrophe des Kontinents"?
Die eine Seite der Medaille ist das Leid der Obdachlosen, der Heimatvertriebenen und der Kriegsflüchtlinge, deren bisschen Hab und gut von den Wassermassen fortgetrieben wurde, weil ihnen die Auffanglager dort hingebaut wurden, wo sonst keiner wohnt und auch weiss, warum.
Hilfsorganisationen schlagen Alarm: "Land unter von Ost bis West". Der interessierten Öffentlichkeit wird ein Bauer präsentiert, der sagt, er könne sich nicht erinnern, schon einmal so viel Wasser gesehen zu haben. Das ist noch nicht einmal gelogen.
Stunden später schlagen die Agenturmeldungen ein: "Afrika erleidet die schlimmste Flutkatastrophe seit Menschengedenken," und keiner stellt sich die Frage, wie lang so ein Menschengedenken in einem Kulturkreis währt, in dem Geschichte von Mund zu Mund transportiert wird und nicht schriftlich niedergelegt. Es hinterfragt überhaupt keiner mehr etwas, wenn das Unicef Kinderhilfswerk zu Spenden aufruft.
Offenbar müssen Hilfsorganisationen heute aus jeder Überschwemmung eine Flutkatastrophe oder aus jeder Dürre eine Hungerkatastrophe machen, um ihre persönliche Spendenkassen zu füllen. Weiter hinten in der gleichen Pressemitteilungen folgt in der Regel unverhohlen moralischer Druck und der unvermeidbare Vorschlag zum Ablasshandel via Spendenkonto:
Wenn nicht schnellstens soundsoviel Millionen Euro auf Konto XY eingezahlt werden, dann drohen Hunger, Seuchen und Tod. Da wird es schwierig zu differenzieren, zu relativieren und neutral zu bleiben.
Was wir in den vergangenen Tagen gesehen haben, ist zum Teil ungewöhnlich. Ein gutes Dutzend Länder zwischen West- und Ostafrika erlebt Regenfälle zur gleichen Zeit. In einigen Regionen findet das außerhalb der normalen Regenzeit-Zyklen statt. Und in mehreren Ländern regnet es ungewöhnlich stark. Straßen sind überschwemmt, die Menschen waten knietief durchs Wasser, Bauern klagen über Ernteausfälle. Es sollen in den letzten Wochen und Monaten mehr als 200 Menschen ums Leben gekommen sein.
Stop. Seit wann werden in Afrika Tote gezählt? Wer soll das machen? Vergiss das Afrikanische Land mit einem statistischen Bundesamt. Die einzigen Statistiker in Mozambik stammen - na woher schon? - aus Deutschland.
Tatsache ist genauso, dass der Regen für andere ein Segen ist. Die Böden, die Menschen und das Vieh brauchen das Wasser.
In Äthiopien werden übernacht aus schmalen Flüsschen Überschwemmungsgebiete größer als der Bodensee. Die Leute warten darauf, sie sind vorbereitet, nach dem Wasser mit der Aussaat zu beginnen.
Es ist heute noch so, wie bei den alten Ägyptern: Wenn der Nil über die Ufer tritt und das Land mit seinem fruchtbaren Schlamm bedeckt, dann gibt es ein gutes Jahr. Das ist ein anderer Aspekt der gleichen Wahrheit.
Wenn erst einmal die Katastrophe ausgerufen und bebildert ist, dann zählt das nicht. Wenn sich die weiße Flotte des Welternährungsprogramms durch die Matschlöcher kämpft, wenn sich endlich mal der 4,3 Liter-Turbodiesel Allrad bezahlt macht, dann haben die NGO's in Afrika humanitäre Lufthoheit! Und wehe, einer stellt deren Inszenierungen in Frage, der ist ein kaltherziger Zyniker und Ignorant. Also lieber mitmachen, eine Story haben, Spendenkonto veröffentlichen, gut aussehen. Am Ende gibt es einen grossen Gewinner bei "Afrikas schlimmster Flutkatastrophe seit Menschengedenken" und viele kleine Verlierer.
Natürlich ist es ein wunderbarer Ansatz, die Hungernden zu speisen und die Kranken zu pflegen. Natürlich bin ich dankber für jeden Cent eines Spendeneuros, der doch noch in Form einer handvoll Mehl bei den Flüchtlingen in Mozambique ankommt.
Abernoch viel sinnvoller ist es, unser Wissen zu transferieren. Wir helfen doch nicht wirklich mit einem Laib Brot. Mit einer Unterrichtsstunde helfen wir sehr viel mehr. Aber mit welchem Unterricht? Solange sich ein Lehrer nicht die Mühe macht, seine Schüler und deren Sorgen und Nöte, aber auch ihre Freuden zu verstehen, wird er auch nichts vermitteln können. Solange wir nicht beginnen, afrikanisch zu denken und die Menschen dort zu akzeptieren, statt ihnen zu sagen wie sie es "besser" machen sollen, werden wir all die Entwicklungshilfemillionen einfach in den Sand setzen.
In Maputo gibt es offiziell ca. eine Million Einwohner. Tatsächlich sind es wohl eher drei mal so viele. Die Daten stammen aus der letzten Volkszählung 1997. Da all diese Nachgezogenen Wohnraum benötigen, haben sie sich welchen gebaut. Da die Regierung überwiegend mit sich selbst beschäftigt ist, stellt der Mozambikaner nicht lange Fragen. Er baut eben irgendwo eine Hütte und wohnt darin. Daraus folgt, dass es keinen Stadtplan gibt, der stimmt, weil kaum hast du den gezeichnet, steht irgendwo mitten auf einer Kreuzung ein Haus. In Mozambique arbeiten zur Zeit etliche deutsche Statistiker als Entwicklungshelfer, um den Status Quo als Planungsgrundlage zu ermitteln. Die armen Leute sammeln heute gewissenhaft Daten, die morgen nicht mehr stimmen. Das meine ich mit europäisch denken. So funktioniert Afrika nicht.
Wir müssen den Afrikanern sehr viel mehr Eigenverantwortung in ihren Projekten zugestehen. Das funktioniert aber in der Regel nicht bei urbanen Afrikanern, weil die entwurzelt sind. Also tun wir gut daran, uns aus dem Moloch Maputo zurückzuziehen. Hier herrscht im Augenblick sowieso Anarchie. Wie vermessen sind wir, das befrieden zu wollen mit ein paar sanften Sprüchen? |
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pointer säxmäschien
Anmeldedatum: 07.08.2005 Beiträge: 9001 Wohnort: Ostfildern, Spätzlesland
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Verfasst am: 24.09.2007 15:20 Titel: |
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fleisspelz hat Folgendes geschrieben: | ...Und wenn ich Afrikaner sage, dann meine ich ebenso einen guten Teil unserer europäischen Entwicklungshilfefachleute, die sich in Afrika ein schlaues Leben machen.... |
Höhö, der ist gut. Aber mal andersrum gefragt: warum sollten die Fachleute anders sein als die anderen von unseren öffentlichen Geldern finanzierten Fachleute, die sich hier in Deutschland den Hintern flach sitzen? Heißen die alle Mutter Theresa?
fleisspelz hat Folgendes geschrieben: | Auf unsere Kosten und auf die der Menschen in den afrikanischen Slums und den absaufenden Dörfern. |
Also das erste ist klar, aber dass Entwicklungshilfe - genauso wie Krieg - Umverteilung von unten nach oben ist, wissen wir doch schon lange. Das letzte Mal, als mir das von einem deutschen Entwicklungshilfeminister und seinem Staatssekretär persönlich bestätigt worden ist, war auf einem Treffen 1991 in Äthiopien. Damals floß laut deren Aussage für jede Mark deutsche Entwicklungshilfe 1,20 DM nach Deutschland zurück ... natürlich nicht direkt an den Steuerzahler, der die ursprüngliche Mark berappt hatte ... nur kein Sozialneid bitte ...
Das Zweite wäre ja nachvollziehbar, wenn man argumentiert, dass die Kohle, die die Herren- (und in den letzten Jahren exponentiell anwachsend : Quoten-Damen-)schaften da verbraten, ja eigentlich für die in Not geratenen gedacht wäre. War es aber nie, da muß man schon um die Ecke rumdenken, das Peter-Prinzip ist da schon der erste Denkansatz in die richtige Richtung ... _________________ Ottos Mops hopst ... (Ernst Jandl)
Wir sprechen verschiedene Sprachen, meinen aber etwas völlig anderes
Zuletzt bearbeitet von pointer am 24.09.2007 15:35, insgesamt einmal bearbeitet |
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pointer säxmäschien
Anmeldedatum: 07.08.2005 Beiträge: 9001 Wohnort: Ostfildern, Spätzlesland
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Verfasst am: 24.09.2007 15:33 Titel: |
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kommmschmit hat Folgendes geschrieben: | ...Strohrum..........80% |
Boah, das gibt aber mal 'ne brutale Durchseuchung ab ... 8)
@justus: ist ja alles richtig was du da sagst. Die berühmte Pointersche Entwicklungshilfegleichung heisst ja auch: Krise = Geld, keine Krise = kein Geld. Und das kommt ja alles noch viel besser: nachdem man den Leutz hier nach über 40 Jahren weit überwiegend sinnloser bis zerstörerischer Entwicklungshilfe inzwischen mit Bildern leidender Menschen nur noch schwieriger in die Taschen kommt (nicht weil das Mitgefühl schwindet, sondern das Vertrauen in die sog. "Experten"), haben wir ja jetzt - Allhamdulillah - was Neues unter dem Titel Klimakatastrophe. Da können wir technisch wieder aufs Neue so richtig in die Trickkiste und das Steuersäckel greifen, bevor jemand merkt, dass sozial verursachte Probleme keine technische Lösung haben ....
Iiiiiiieeeeeh, jetzt falle ich schon fast in die Attitüde zurück, die ich vor 5 Jahren ganz bewußt ad acta gelegt haben wollte. Irgendwann geht einem die eigene Nörglerei auf den Sack und dann stellt sich die Frage, was man denn nun auf Basis seiner erworbenen Erkenntnis - die da meist lautet: alles Scheisse, gez. deine Emma - machen kann. Eins jedenfalls geht nicht: die "Verantwortlichen" zum "Begreifen" zu bringen. Die an den Rädchen haben nämlich sehr genau begriffen - deshalb leben sie so gut ...
P. (... bloß nicht zum Zyniker verkommen ... ) _________________ Ottos Mops hopst ... (Ernst Jandl)
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