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dreckbratze
Einziger junger Sack


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BeitragVerfasst am: 14.03.2009 11:10    Titel: Antworten mit Zitat

weils zu beängstigend ist, sich vorzustellen, dass in jedem ein gewisses potenzial steckt.
hätte der papa wohl seine waffe zugänglich gehabt, wenn er nur den leisesten zweifel an seinem sohnemann gehabt hätte?
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sidebikeregina
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BeitragVerfasst am: 14.03.2009 12:01    Titel: Antworten mit Zitat

vielleicht hat der Papa aber auch die ganze Zeit schon "Zweifel" an seinem Sohnemann gehabt...so viel dass ihm DAS gar nicht in den Sinn kam ?
...und der Sohnemann wollte endlich mal beim Papa Anerkennung finden. Eben ein ganzer kerl sein...ganz wie der Papa.

Mich schockiert das Geschehene auch.
Aber manchmal liegen die Gründe viel offener , als man sich einzugestehen wagt...
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peryc
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BeitragVerfasst am: 14.03.2009 12:50    Titel: Antworten mit Zitat

...

Zuletzt bearbeitet von peryc am 21.11.2009 09:55, insgesamt einmal bearbeitet
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schraubaer 42
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BeitragVerfasst am: 15.03.2009 09:05    Titel: Antworten mit Zitat

Tja....

..und auf die einfachste Lösung kommt natürlich niemand.

Mitschüler, Lehrer, Eltern etc haben den Kerl so lange gemobbt und ihm das Leben schwer gemacht bis er sich fürchterlich gerächt hat.

Das ist ein Handlungs und Motivationsablauf der sehr eingängig und verständlich ist.

Zu Dutzenden bietet er das Grundgerüst zu Hollywoodspielfilmen.

"Ein Mann sieht rot"
"Rambo" (First blood)
"Payback"

etc.etc.

Die Lösung für solche Taten ist nicht den Täter in eine Psychoschublade zu stecken sondern die Menschen zu verantwortungsbewussten, mitfühlenden und diskussionsfähigen Mitbürgern zu erziehen.

Hier hat wieder einmal das sogenannte Leistungsprinzip versagt.

Vieles an unserem Bildungs und Erziehungssystem aber auch an unserem Umgang mit Mitmenschen ist (unter der glänzenden Oberfläche) völlig verottet.

Man muß sich keineswegs über diese Vorfälle wundern. Sie sind lediglich der Spiegel unserer Gesellschaft.

Das ganze Gerede über Waffenzugang, schärfere Gesetze etc ist nur das Herumdoktorn an den Symptomen eines todkranken Gesellschaftssystems.

Wahrscheinlich werden wir zunehmend mit ähnlichen Vorfällen leben müssen.

In einem System das darauf abziehlt die unmündigsten Sklaven aller Zeiten zu schaffen. ( bei gleichzeitiger Indoktrination das dies nicht so wäre) muß man einfach damit rechnen daß Jemand mal echt die Schnauze voll hat.

Da kommt dann halt so was bei raus.

..und jetzt schlagt mit tot....


Gryße

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Gitti
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BeitragVerfasst am: 15.03.2009 09:21    Titel: Antworten mit Zitat

@ nein... Schraubäriger...wurde alles schon auf irgendeiner Art und Weise so oder anderest auch geschrieben und gemeint..

totschlagen kann nix..danach biste ja hinn...dann kannst du dich ja nicht mehr auf die IZH setzen und bei mir vorbeikommen..um zum Cafe VB zu fahren Mr. Green Headbanger nenenene...
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peryc
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BeitragVerfasst am: 15.03.2009 10:55    Titel: Antworten mit Zitat

...

Zuletzt bearbeitet von peryc am 21.11.2009 09:55, insgesamt einmal bearbeitet
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Gitti
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BeitragVerfasst am: 15.03.2009 16:52    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, der T.K. hat jetzt die Aufmerksamkeit..trotzdem sind die Opfer nicht vergessen...

was anderes..
gestern habe ich mich weiteren Anleitern, Ausbildern, Lehrern getroffen..
wir haben natürlich auch über das Thema gesprochen.....
wir sind auf ein Problem gekommen, was jeder weiß, aber nix getan wird...
folgendes..
es gibt Kindergärtnerinnen, Grundschullehrerinnen und die Sozialpädagoginnen sind meist weiblicher Natur... mit denen die Kinder..darunter sind auch Jungen...meist heranwachsen..bei den Mädchen ist es ok..alles klar..aber gibts männliche Bezugspersonen..bis das Kind in der Pupertät ist?? nein
dazu gibt es Girlsdays...Frauentage, - wochen..und und und..

was gibt es eigentlich für die Männer???? Die Männer müssten für ihre männlichen kleinen Menschleins mal so was in der Richtung als Vorbildfunktion tun...da ist ech nix da.
auf der Bildungsmesse in Hannover hab ich auch was zu diesem Thema gesucht... ( Yellow Neutral Yellow Rolleyes weil ich nur Kerls habe..echt anstrengen..es gibt keinen Mann für die..ich als Weib muss die unterweisen bäää)
bildung und wissen sind die einzigen, die jetzt eine Boygeschichte aufbauen..
mal ehrlich..
das kann es doch auch nicht sein.... Es gibt Väter, die sind ein unmögliches Vorbild.. (bevor ich gesteinigt werde..das gibt es auch bei Müttern..) diese Jungen müssen andere Vorbilder haben.. schon in den Kleinkinderjahren.. in die Feuerwehr, THW und ähnliches schicken reicht dann vielleicht nicht aus..?? Vorbilder sind wichtig und werden meist unterschätzt...

Wir müssen, unabhängig von dem T. K. und den anderen Voramokläufern, was für unseren wertvollen Männer tun..
echt... das macht mir echt Gedanken...
Gab es denn auch schon mal eine Amokläuferin.. grübel? sicher...
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fpg
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BeitragVerfasst am: 15.03.2009 17:01    Titel: Antworten mit Zitat

moin,

frauen haben jungs schon immer zu männern erzogen.... immer so, wie sie sich ihren prinzen gewünscht haben..... aber mit amoklaufen hat das nixx zu tun....

der fpg
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Gitti
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BeitragVerfasst am: 15.03.2009 17:16    Titel: Antworten mit Zitat

fpg hat Folgendes geschrieben:
moin,

frauen haben jungs schon immer zu männern erzogen.... immer so, wie sie sich ihren prinzen gewünscht haben..... aber mit amoklaufen hat das nixx zu tun....

der fpg


nein..nicht in erster Linie..das ist richtig..
hab ich auch nicht so geschrieben..sondern Gedanken angeregt...

und ich finde es gut, dass du weißt wie die Frauen ihre Jungs erziehen..dann weißt du auch wie das die Männer tun...
Die erziehen ihre Prinzessin??
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fpg
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BeitragVerfasst am: 15.03.2009 17:27    Titel: Antworten mit Zitat

moin,

... normalerweise nicht... frauen erziehen ihre mädchen zu frauen... so wie sich das "gehört"....

der fpg
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sidebikeregina
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BeitragVerfasst am: 15.03.2009 17:58    Titel: Antworten mit Zitat

Ich denke, dass die Kinder viel mit Frauen zu tun haben, hat nichts mit Amoklaufen zu tun.
Eigentlich war es doch immer so... früher waren noch viel mehr Mütter zu Haus und die Kinder auch. Auch da haben Frauen die Jungens erzogen....
Gitti, ich hab da ein Buch drüber....hätt ich dir ja mal mitbringen können, zeh la wie...
ist interessant zu lesen.

Identitätskrise bei den männlichen Menschleins? Da müßten aber noch viel mehr Männliche ausrasten...

wir können hier spekulieren , wie wir wollen, den Grund , der T.K. zum Mörder gemacht hat werden wir nie herausbekommen...

Die Gesellschaft wird immer kälter und erfolgsorientierter. Es ist nicht mehr so einfach, Erfolg zu haben... Medien, PSP, Internet... alles das fügt sich zu einem traurigen Bild zusammen.

LG Regina
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Gitti
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BeitragVerfasst am: 15.03.2009 18:04    Titel: Antworten mit Zitat

sidebikeregina hat Folgendes geschrieben:


wir können hier spekulieren , wie wir wollen, den Grund , der T.K. zum Mörder gemacht hat werden wir nie herausbekommen...



das will ich nicht, das kann ich nicht, hab ich auch keine Lust zu..
nicht nur mir, auch den anderen Pädagogen, Lehrkräften ging es eben einfach so auf..dass in der Erziehungskiste..(Kindergarten, Grundschule..)
kein Mann, sondern nur Frauen da sind..nur darum ging es..was draus wird???
ne..deswegen wurde er sicher keine Amokläufer....nein..das war nicht damit gemeint..


Männer sind Vorbilder..mehr müssen sie ja nicht tun..erziehen tun die Mütter Mr. Green
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schraubaer 42
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BeitragVerfasst am: 16.03.2009 05:15    Titel: Antworten mit Zitat

[quote]wir können hier spekulieren , wie wir wollen, den Grund , der T.K. zum Mörder gemacht hat werden wir nie herausbekommen...

Da bin ich eben anderer Meinung...siehe mein voriger Post.

Es laufen auch genügend psychisch dauerhaft geschädigte Menschen herum die den Spiessrutenlauf von Schule und Ausbildung zwar geschafft haben aber sich nun eben anders an der Gesellschaft rächen.

(..und wenn es nur der Sachbearbeiter deines "Antrags....welcher auch immer" ist. Da wird verzögert, vergessen oder unmögliche Forderungen aufgestellt.)

Da sind die Ruhigen Geduldigen die man so schön zwiebeln kann.....
...bis man eben "anscheinend aus dem Nichts heraus" eine auf die Fresse kriegt.

Nur will man es als Erwachsener Mensch vielleicht nicht mehr wahr haben wie grausam Kinder zueinander sein können und das Die Probleme des Erwachsenwerdens... zu ihrer Zeit "weltbewegend" sind.

Es wundert mich nicht wenn eine erkleckliche Anzahl Schüler jeden Tag, nur noch mit einer Gefühlsmischung aus Angst und Hass in die Schule gehen.

Eher wundert es mich daß nicht noch mehr, in dieser Hinsicht passiert.

..und inwieweit die "Opfer" (oder waren die auch mal Täter ? für den Amokläufer bestand da wohl kein Zweifel) den Vorfall provoziert haben ?

Oh...rechtfertige ich hier gerade eine Bluttat ?

Nein, mit einer Waffe in der Hand herumzulaufen und Menschen zu erschiessen ist nicht zu billigen !

Es ist aber legitim darüber nachzudenken ob meine liebe, brave Tochter oder Sohn evtl. zu dem "Lynchmob" gehört der dem Prügelknaben die Hölle heiss macht....und warum.

Aber schon klar..... das eigene Kind tut ja sowas nicht.
Genausowenig wie Drogen nehmen, Prügelorgien auf Handys aufnehmen, Alkoholexzesse, Medikamentenmissbrauch.

Ja, es gibt schon eine ganze Menge Möglichkeiten mit unerträglichen Situationen fertig zu werden.
Wo kommen denn die ganzen Alkoholiker und Suchtbolzen her ?

Ab und zu kommt eben einer der das Problem etwas radikaler anfasst.

Dann stehen wir da und müssen Psychohygiene betreiben......
Wie kann man sowas blos tun, wie konnte das passieren?
Unerklärlich......?

Mitnichten

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Zuletzt bearbeitet von schraubaer 42 am 16.03.2009 15:49, insgesamt 4-mal bearbeitet
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S&T
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BeitragVerfasst am: 16.03.2009 09:00    Titel: Antworten mit Zitat

Applaus
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dreckbratze
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BeitragVerfasst am: 16.03.2009 23:49    Titel: Antworten mit Zitat

recht hat er.
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motorang
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BeitragVerfasst am: 17.03.2009 06:22    Titel: Antworten mit Zitat

Übrigens, aus meiner Lieblingstageszeitung:

Zitat:
15. März 2009, 19:13
Mörderischer Männerwahn
Wieso aber stellt kaum jemand die Frage, warum die Opfer nahezu ausschließlich Frauen waren? - Kommentar der anderen von Alice Schwarzer


Alice Schwarzers Erklärungsmodell für die Gewalttat: "Motiv Frauenhass". Ihre Forderung: eine Erziehung zu mehr Mitleidensfähigkeit und Menschlichkeit statt Männlichkeit


Im Emma-Online-Forum begann die Debatte bereits wenige Stunden nach dem Massaker. "Warum sind Amokläufer fast immer männlich?", fragt die Unternehmerin Susanne Weimann. Und Schauspieler Gerd Buurmann aus Köln klagt: "Mich macht es fuchsteufelswild, wenn ich höre, der Amokläufer hätte wahllos um sich geschossen. Er hat gezielt in die Köpfe von Mädchen geschossen. Das ist alles, aber nicht wahllos. Wieso wird das nicht deutlich gesagt?"

Die Polizei sagte es auf ihrer ersten Pressekonferenz am 11. März noch unmissverständlich: "Auffällig ist, dass es sich bei den Opfern vor allem um Mädchen handelte." In der Tat: Von insgesamt 19 Opfern in der Schule - von denen zwölf tot sind und sieben verletzt - sind 18 weiblich, also 95 Prozent.

Der Amokläufer war keineswegs wahllos, er hat seine Opfer durch gezielte Kopfschüsse regelrecht hingerichtet. Tim K. erschoss drei Lehrerinnen und acht Schülerinnen, sieben weitere überlebten. Nur einer der Toten in der Schule war männlich: ein Junge albanischer Herkunft. Erst außerhalb der Schule hat er dann auf der Flucht wahllos um sich geballert und dabei auch noch drei zufällig anwesende Männer getötet.

Damit ist das Drama in der schwäbischen Kleinstadt Winnenden das erste Massaker mit dem Motiv Frauenhass in Deutschland - und das zweite weltweit in einem Nicht-Kriegsland.

Mediale Scheuklappen

Doch welche Schlüsse werden daraus gezogen? Die ARD-Nachrichten sprachen am zweiten Tag von "drei Lehrern und neun Schülern", die getötet worden seien. Und die politischen TV-Magazine problematisierten am Abend danach zwar den privaten Waffenbesitz oder den jugendlichen Internetkonsum. Zu Recht. Doch dieser zentralste, offensichtlichste Aspekt - der Frauenhass - kam mit keinem Wort mehr vor.

Am dritten Tag erwähnten zum Beispiel FAZ und SZ in ihren ausführlichen Erörterungen des Dramas zwar in einem Satz, dass Tim K. gezielt auf Mädchen geschossen und einen "Hass auf Frauen" (SZ) hatte. Und welche Schlüsse wurden daraus gezogen? Keine.

Der 17-Jährige kommt aus einem wohlsituierten Elternhaus, der Vater ist Unternehmer. Tim K. galt als verklemmt und war ein schlechter Schüler, hatte im vergangenen Jahr jedoch den Realschulabschluss geschafft und danach eine Lehre angetreten. Er soll sich früher von einer Lehrerin "gemobbt" gefühlt haben: "Er hat sie regelrecht gehasst, wie Frauen allgemein", so ein Nachbar der Familie zu Bild.

Am Tag darauf, am 13. März, interviewt Bild dazu Dieter Lenzen, den Präsidenten der Freien Universität Berlin. Der Erziehungswissenschaftler erklärte: "Die Jungen sind die Verlierer im deutschen Bildungssystem."

Und er wusste auch schon, warum: "Vor allem die Tatsache, dass Jungen schon in der Grundschule meistens von Lehrerinnen unterrichtet werden, verhindert, dass sie eine männliche Identität ausbilden können."

Eine "männliche Identität" - was ist das? Wohin in der Tat die Verunsicherung eines Mannes führen kann, das hatte am 6. Dezember 1989 in Kanada Marc Lepine gezeigt. Der 25-Jährige stürmte einen Unterrichtsraum der Montrealer Ecole Polytechnique mit dem Ruf: "Ich will die Frauen!" Sodann erschoss er 14 Ingenieur-Studentinnen und schrie: "Ihr seid Feministinnenpack. Ich hasse Feministinnen!" Am Schluss tötete er sich selbst.

Der in der Tat zwischen den Identitäten, zwischen verschiedenen Männlichkeitsmodellen zerrissene Sohn einer Kanadierin und eines Algeriers war ein arbeitsloser Elektriker, der nicht an der Ingenieursschule angenommen worden war.

Auch der Jugendliche Tim K. scheint in der Tat als Mann verunsichert gewesen zu sein. Doch es gibt keine Anzeichen dafür, dass es ihm an männlichen Vorbildern mangelte. Im Gegenteil, sein Vater inszeniert sich offensichtlich als "he-man": Er gilt als "Waffennarr", ist Mitglied des örtlichen Schützenvereins, besitzt insgesamt 15 Waffen, und in seinem Waffenschrank fand die Polizei 4600 (!) Schusspatronen.

Es ist keineswegs eine Überraschung, dass der unauffällige Tim K. Porno- und Gewaltvideos konsumierte und täglich Stunden im Internet surfte. Seit er das tat, soll er sich verändert haben. Vielleicht sollte also statt über seine früheren Lehrerinnen eher über sein heutiges Parallelleben in einer virtuellen Welt voller gewalttätiger Helden nachgedacht werden?

Schon im Frühling 2007 schlug der Münchner Neuropsychologe Prof. Henner Ertel Alarm. Sein Institut für rationelle Psychologie macht seit 30 Jahren Langzeitstudien zu den Auswirkungen von Pornografie. Bei der Auswertung der Daten aus den letzten 20 Jahren stellten die WissenschaftlerInnen "eine dramatische Entwicklung in den letzten fünf Jahren" fest: "Was da auf unsere Gesellschaft zukommt, ist das Grauen."

Die Psychologen registrierten veränderte Verhaltensweisen - "Gewalt ist heute ein legitimes Mittel, Ansprüche durchzusetzen" - und die Neurologen Veränderungen im Gehirn: "Das Gehirn passt seine Verarbeitungsstrategien an und schützt sich gegen die Flut von Gewalt und Pornografie durch Abstumpfung." Prof. Ertel: "Emotionale Intelligenz und Empathiefähigkeit haben bei den Jugendlichen enorm abgenommen."

Wandelnde Zeitbomben
In quasi allen Fällen von Männergewalt in Friedenszeiten spielt der Männlichkeitswahn - also die verunsicherte Männlichkeit, verbunden mit einem Größenwahn - eine zentrale Rolle. Die männlichen Allmachts- und Todesfantasien sind das Dynamit. Da kann eine - vermeintliche - Kränkung durch eine Frau (wie zum Beispiel eine Zurückweisung) leicht zum auslösenden Funken werden.

Diese Jungen sind wandelnde Zeitbomben. Und es ist zu befürchten, dass Tim K. aus dem Eigenheim in der idyllischen schwäbischen Kleinstadt nicht der letzte Amokläufer war. Wie aber können potenzielle Opfer in Zukunft geschützt werden, vor allem: Wie kann verhindert werden, dass diese "Verlierer" zu Verbrechern werden? Ganz sicher nicht durch ein Mehr an Männlichkeit, wie Professor Lenzen es fordert, sondern nur durch das Gegenteil: durch ein Mehr an Menschlichkeit!

Auf der ersten Pressekonferenz nach der Tat erhob ein hilfloser Polizeichef die Forderung nach Einlass-Chips für Schulen. Er scheint immer noch nicht verstanden zu haben, dass das Böse nicht von draußen kommt. Es ist mitten unter uns. Es sind unsere eigenen Söhne, Nachbarn und Mitschüler, die zu Vergewaltigern und Mördern werden.

Wir können uns vor diesen ausrastenden Jungen mitten unter uns nicht schützen. Wir können sie nur vor sich selbst schützen. Das Rezept dazu heißt: aufmerksame, zugewandte Eltern und Lehrer/innen, mehr Psychologen und Sozialarbeiter in Schulen und Jugendhäusern - sowie eine Erziehung nicht etwa zum Selbstmitleid und zur "Männlichkeit", sondern zur Mitleidensfähigkeit und Menschlichkeit.

Doch vor dem ersten Schritt zur Änderung der Verhältnisse muss die Bereitschaft stehen, die Wurzeln des Übels zu erkennen. Und sie endlich auch zu benennen! (Alice Schwarzer, DER STANDARD Printausgabe 16.3.2009)

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S&T
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BeitragVerfasst am: 17.03.2009 08:34    Titel: Antworten mit Zitat

tut mir ja leid, aber dieser "Bericht" ist so wenig sachlich wie die übrigen und die Theorie dahinter genauso hilflos und von persönlichen Motiven gefärbt wie die "Berichte" der Waffen-, Internet- oder Videospielgegner.

Die Thematik "wann ist ein Mann ein Mann" ist sicher eine Facette in diesem Versagenskreis unserer Gesellschaft, aber eben nur eine.
Und, was ich Frau Schwarzers Theorie entgegenhalten muß: Gerade seit Mitte der siebziger Jahre werden Jungs schwerpunktmäßig "weicher" erzogen, und zwar fast ausschließlich durch den weiblichen Elternteil, weil Daddy arbeiten ging und für Kühlschrankfüllung sorgen musste.
Der "männliche" Teil der Erziehung fehlt fast völlig, eine "Initation", eine "rituelle Mannwerdung" fehlt völlig. Früher war der "Lehrbub" bei seinem Lehrmeister untergebracht, der Bauernjunge war mit den übrigen männlichen Dorfbewohnern auf Feld und Flur unterwegs.
Mittlerweilen hat sich die Rollenverteilung (zum Teil) geändert, so dass diese Prinzipien garnicht mehr greifen können, dennoch sind in der Gesellschaft unterschiedliche "Bilder" von Mann unf Frau etabliert. Und, mit Verlaub, eine Frau wird einen Jungen zu einem Mann erziehen, "wie sie ihn gern hätte", ein Mann würde einen Buben erziehen "wie ein Mann halt sein muss".
Letztlich wäre eine Mischung wichtig, und die unterbleibt wohl in den meisten Fällen.

Nebenbei sollte IMHO "Erziehung" vor Allem "Förderung" sein, nicht "Formung".
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Gitti
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BeitragVerfasst am: 17.03.2009 08:46    Titel: Antworten mit Zitat

S&T hat Folgendes geschrieben:

Nebenbei sollte IMHO "Erziehung" vor Allem "Förderung" sein, nicht "Formung".


genau so ist es....

Die Alice...dann mag ich doch lieber die Alice von Riege...
Krücke
auf solche Meldungen habe ich gewartet. Yellow Neutral
Das ist das, was ich mit den anderen Pädagogen gesprochen habe, (Habe ich eigentlich erwähnt, dass das alles Männer waren. Auf einer Berufsschule nur mit Jungs??)
Jungens werden von dem geprägt, der sie erzieht...Frau, Mann, Bezugspersonen und und und..aber auch Mädchen..
beide haben Idole, Vorbilder, im Kindesalter, als Teenager, als heranwachsende..und als erwachsene..das ist menschlich.

jetzt rauszufinden, warum er austickte??? Müsig, kann man von allen Seiten betrachten. Hab ich keine Lust zu.

...und Schraubäriges Geschreibsel finde ich Applaus
dazu gibt es nichts mehr hinzuzufügen.

Alice Schwarzer...schon gut, dass wir sie haben... muss man mitdenken
(ernstgemeint)
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BeitragVerfasst am: 17.03.2009 09:02    Titel: Antworten mit Zitat

motorang hat Folgendes geschrieben:
Übrigens, aus meiner Lieblingstageszeitung:



Typisch Alice Schwarzer:

man braucht die Welt nur aus Frauensicht zu sehen und alles wird gut und gewaltfrei. Spaetestens seit den KZ-Aufseherinnen oder amerikanischen Aufseherinnen weiß man(n), das Frauen genauso gewalttaetig sein können wie Maenner. Und wenn man mal in unseren schnöden Alltag guckt: wieviele Maenner werden von ihren Frauen unterdrückt? (ich soll jetzt extra dazu schreiben, daß ich nicht von meiner Holden unterdrückt werde! hammer ) Wieviele Frauen quaelen ihre Kinder? Kinder verhungern, weil ihre Mütter lieber in die Disco gehen, als sich um ihren Nachwuchs zu kümmern. Aber das ist ja keine Gewalt!

Mich regt das Geschreibsel der Schwarzer schon wieder auf! Erinnert mich an die 80er Jahre, als dieses schwarz-weiß-Denken überall in Mode war. Ausübung von Gewalt ist nicht geschlechtsspezifisch, sondern liegt in der Entscheidungsgewalt jedes einzelnen Menschen.
_________________
Gruß
Achim
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Bulldog2011
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BeitragVerfasst am: 17.03.2009 09:44    Titel: Antworten mit Zitat

Alice Schwarzer, allein bei Nennung des Namens rollen sich mir die Fussnägel hoch. Mischugge

Ansonsten ist von Gitti und Marc schon nahezu alles gesagt, es fehlt in der heutigen Erziehung eindeutig der gesunde männliche Anteil.

Hm, Gewalt als solches ist nicht geschlechtsspezifisch, aber körperliche / physische Gewalt ist tendenziell eher eine männliche Ausdrucksform.
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mit lieben Grüssen,
Andreas


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