SR-XT-500 Forum

[Dieselross]

Moin,
Ostern, die Zeit der Wiederauferstehung.

So auch geschehen in den letzten zwei Tagen geschehen im Raum Coesfeld in Westfalen.

Es begab sich im Jahre des Herren 2012 das zwei unerschrockene Weise aus dem Westfalenland sich anschickten eine schon lange verblichene SR 500 des Baujahres 1978 wieder zu den lebenden zu bringen.

Der Leichnam wurde den Händen zweier Brüder die aus dem weit entfernten Land Kasachstan stammten entrissen, die sich bereits vor 10 Jahren über den Kadaver hergemacht hatten.

Mit ihren technischen Möglichkeiten und einem relativ langen finanziellem Atem hatten die beiden Wunderheiler die besagte Maschine aus den Händen eines Chopperumbauers freigekauft und mit viel Glanz und technischem Material wieder erkennbar in Richtung SR 500 gebracht.
So behängten sie den toten Leib mit einem Motat Schalldämpfer, einem Edelstahlkrümmer, einem Tomaselli Lenker, neuem Schwingenlagersatz, einem neuen Kettenkit in verstärkter Ausführung,einem neuen Kabelbaum incl. Zündschloss, dekorierten das ganze noch mit einem TM 36, neuen Reifen, einer Gulliari Sitzbank und einigen Seilzügen.

All das bekamen sie im Tausch für ihr gesamtes Vermögen beim inzwischen verblichene Propheten "Wunderlich".

Um den neuen Blendwerk einen passendes Umfeld zu bieten liessen Sie Rahmen und Tank in den Farben der Nacht sehr ordentlich lackieren und waren frohen Mutes das ihre Pilgerreise nun ein baldiges glückliches Ende haben würde
Die Versuchung des Fürsten der Dunkelheit , also das "selbermachen" führte die beiden aber dann auf den Weg in die verdammniss.
Der neue Kolben mochte mit dem falsch montierten Ölabstreifring so gar nicht seinen Dienst tun und auch die beiden nagelneuen Hartmetallkipphebel verweigerten auf der defekten alten Nocke in kombination mit den ausgeschlagenen Kipphebelwellen einen geräuscharmen Dienst.
Ausserdem war die neue Schwingenlagerung nur so lange beweglich wie die Schwingenachse nicht fest angezogen wurde.
Die nicht endende Rauchentwicklung, der völlig ausgeschlagene Kettenblatträger und die falsch montierte hintere Bremse stimmten den germanischen Sittenwächter des TÜV Nord aber nicht gnädig, weshalb ihnen der Eintritt ins Himmelreich der SR Fahrer verwehrt wurde.

Gestraft vom Zorn Gottes brachen die beiden ihre Mission ab und stellten die Maschine in eine dunkeles Grab welches mittels einer schweren Kartonwand verschlossen und vergessen wurde.
Nach dem mehr als 10 Jahre vergangen waren begab es sich im Jahre 2011 das eine heller Stern am Himmel erschien welcher später als "E-bay-Kleinanzeigen" bekannt sein sollte.
Dorthin schrieben die Brüder ihre leidvolle Geschichte und baten um Erlösung in Form von 750 € um ihr Elend endlich vergessen zu können.
Ein aufmerksamer Pilger auf dem Weg in das SR Land entdeckte die Geschichte der Brüder und reiste mit dem Schreiber die Zeilen in die 30 KM entfernte Stadt wo besagte Brüder mit ihrer gesamten Sippschaft lebten.
Die Besichtigung machte die Notwendigkeit einer starken erfahrenen Hand mehr als deutlich und so entschloss man sich über das weitere Schicksal gemeinsam zu beraten.
Um zu sehen ob das Vorhaben unter einem besseren Stern stehen würde als beim ersten Anlauf wurde ein Orakel befragt.
Sollte die Maschine nach mehr als 10 Jahren in ihrem Verlies sich vom älteren der beiden Interressenten zu laufen bringen lassen würde ausser dem vorher abgespochen Preisnachlass auch noch ein fürstliches Mal mit Grillfleisch, Wein, Weib und Gesang auf die neuen Eigner warten sobald der lange steinige Weg der Wiederauferstehung zu einem glückreichen Ende geführt werden würde.

Im festen Glauben an ihr Glück liessen sich sich die beiden Brüder auf das Spiel ein und harrten der Dinge die dort kommen sollten.
Der erfahrene der beiden Pilgerreisenden fasste hier und dort an, sprach etwas leise zu der gepeinigten SR und legte seine Hände auf Lenker und Vergaser auf.
Mit einem beherzten Tritt brachte er beim schon ersten Versuch die lebensgeister in die Totgeglaubte zurück und die beiden Brüder erstarrten vor Schreck in ihrer neu gefundenen Gottesfurcht.

Nach dem zähem Ringen um das Seelenheil der Brüder und der Erlösung der gepeinigten SR wurde man sich somit handelseinig und die schwere Last wurde im Tausch gegen 650€ von ihnen genommen.

Nach einer Zeit der Vorbereitung, in der das Triebwerk mit neuen Kolbenringe einem Dichtungsvollsatz, diversen Kleinteilen einer HIHA Nocke einer mittels Buchsen reparierten Kipphebellagerung und jeder menge Pflege schon auf neue taten vorbereited wurde, hatte der Rahmen noch eine Winterperiode zeit sich an sein neues Heim zu gewöhnen.
Karfreitag gingen die beiden Freunde nun ans Werk und zerlegten die geblieben Reste der SR bis auf den nackten Rahmen.
Das erklärte Ziel am Ende des ersten tages bereits die Hälfte des Weges beschritten zu haben und den Rahmen mit spielfreier Schwingenlagerung und einer überholten Gabel und frischen Bremsen auf eigenen Räder zu stellen können wurde trotz der notwendigen Reparatur des Kettenblatträgers erreicht und so konnte der erste Tag mit einem furchtbaren Fress und Saufgelage verabschiedet werden.
Am zweiten Tage ergab es sich, das die Arbeit zügig vorran ging und ohne Schwierigkeiten das Werk der beiden zu einem glücklichen Ende geführt wurde.
Alle vorherbestimmten Funktionen die der SR vom ihrem Schöpfer mitgegeben wurden konnten ohne Problem wieder in Betrieb genommen werden.
Möglich wurde das durch die verwendung von vielen Gebrauchtteilen, welche der ältere der beiden Freunde am Ende des letzten Jahres durch eine glückliche Fügung des Schicksals, aus einem dunkelen Garagenraum vor der Verdammniss erretten konnte.
Zum Abschluss der Pilgereise erhielten die beiden Freunde noch besuch von einem Handelsreisenden der als Stadthalter des örtlichen Tüv Nord tätig ist und der nach ansicht der Maschine sein OK für die bevorstehende Prüfung signalisierte.

So findet die Ostergeschichte der 78er SR ein glückliches Ende und wird sicher in den kommenden Jahren für viel Glückliche Kilometer und viel Freu(n)de unter den mitreisen Wallfahrern der IG Münsterland finden.


Amen.


Bilder gibt es hier, wer die hier für mich einbauen kann möge das bitte tun.
[url] https://fotoalbum.web.de/ui/external/or2TfFhUQW68kiHQjIGG-w34303 [/url]
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Torsten von der IG Münsterland


Ich wünsche mir irgendwann mal einen Tod wie mein Opa ihn hatte, sanft einschlafen und ohne Schmerzen, nicht so hysterisch kreischend und schreiend wie sein Beifahrer....

[kommmschmit]

Hosianna in der SchrauberHöhle. Schöne Geschichte mit tollem Ende.
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Ich ärgere mich nicht
und wenn ich verrecke vor Zorn (mein Lebensmotto)

[pointer]

Klasse geschrieben und hübsch isses geworden, das Moped! Ich hatte ja schon länger den Verdacht, dass eine spezielle SR-Klientel ihre Ostereier gerne ausschließlich in mattschwarz hätte.

Apropos Bilder: direkt ins Forum transferieren geht so leider nicht, da dein derzeitige Speicherort die Dinger nicht als Bilddateien verlinkt. Wenn du dir einen Account hier in der Galerie anlegen würdest ( http://sr-xt-500.de/cpg133/index.php , koscht nix ) und die Bilder da hochladen würdest, könntest du die von dort hinverlinken wo du wolltest. Ich kann das Galerie-einrichten und dort Hochladen leider nicht für dich machen, da ich keinerlei Zugriff auf Galerie-User-Konten habe, solchige auch nicht unter dem Namen eines Users anlegen kann und es auch nicht für ok halten würde, wenn ich jetzt deine Bilder runterkopiere und irgendwo unter mein Galerie-Konto packen täte.

P.
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Ottos Mops hopst ... (Ernst Jandl)

Wir sprechen verschiedene Sprachen, meinen aber etwas völlig anderes

[thomaswagner-hh]

Schöne Ostergeschichte mit allem drum und dran und Happy End
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Ein Motorrad muß schwarz sein :-)

"Die Wege des Herrn sind unergründlich aber kurvig"

[S&T]

nett... für eine 78er auffallend unoriginal, aber stimmig. Daumen hoch.
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Being on a bike you sculpted yourself is a sense of achievement, mechanical symphony of parts working together because you arranged them that way.


And the lord said unto John "Come forth and receive eternal life".

But John came fifth and won a toaster...